Mit ihren Opfern verabredete sie sich für heiße Dates – um sie dann abzuzocken. Am Dienstag startete der Prozess gegen die 17-jährige Sibel G. und ihre Mittäter vor dem Landgericht Essen.
Die fiese Masche von „Bunny2810“ und ihrer Bande
Die Jugendliche war auf dem Sugardating-Portal „Mysugardaddy“ mit Pseudonymen wie „Bunny2810“ oder „Barbieee28“ angemeldet. Dort verdrehte die 17-Jährige sogenannten Sugardaddys mit sexy Fotos und Flirtereien den Kopf. Dabei handelt es sich um wohlhabende Männer, die junge Frauen finanzieren und im Gegenzug schöne Stunden mit ihnen verbringen – nicht selten kommt es auch zu sexuellen Handlungen.
Was die Sugardaddys nicht wussten: „Bunny2810“ war nur ein Lockvogel und öffnete während dem Treffen unbemerkt die Haustür oder ein Fenster. Dann konnten ihre Komplizen Ebru R. (22), Jihad D. (19) und Denis P. (24) in die Wohnung einsteigen und teuren Schmuck und Geld stehlen.
Opfer gefesselt und mit Messer bedroht
Mit ihrer Masche räumten die vier Betrüger einem Arzt (73) aus Bergisch Gladbach den gesamten Tresor leer. Sie erbeuteten u. a. Goldbarren und Rolex-Uhren im Wert von mehr als 125.000 Euro.
Doch nicht alle Opfer blieben körperlich unversehrt. Frank B. (59) aus Essen wurde von „Bunny2810“ und ihrer Bande brutal überfallen. Laut seiner Aussage wurde der Versicherungsmakler von den Jugendlichen auf einem Stuhl gefesselt und mit einem Messer bedroht. Ihre Beute fiel dabei mit 80 Euro vergleichsweise mickrig aus.
Die Jugendlichen wollten sich ein schönes Leben machen
Was trieb die Bande an? Die Angeklagte Ebru R. erklärte am Dienstag, was sie mit der Beute anstellten: „Wir sind oft Essen gegangen, haben in Hotels übernachtet oder waren shoppen.“
Die Jugendlichen haben die Taten gestanden. Sibel G. brach im Gerichtssaal sogar in Tränen aus – ein Zeichen von Reue?
Am 3. Mai wird der Prozess fortgesetzt.