Eine altbekannte Abzockmasche unter neuem Vorwand: Hacker behaupten per E-Mail, den Empfänger heimlich beim Pornokonsum gefilmt zu haben. Nur wer zahlt, könne verhindern, dass die Mitschnitte verbreitet werden. Das erpresste Geld soll dem Kampf gegen Russland dienen.
Ukrainische Hacker fordern 1.500 Euro in Bitcoin
Konkret geht es um einen 69-jährigen Mann, der Opfer dieser perfiden Masche wurde. Jedoch ließ er sich nicht einschüchtern. Stattdessen ging er mit seinem Fall an die Öffentlichkeit.
Wie Nordkurier berichtet, erhielt der Mann von den Kriminellen eine von Rechtschreibfehlern nur so strotzende Nachricht, dass man ihn heimlich dabei gefilmt habe, wie er sich während des Pornoschauens selbstbefriedigt.
Man fordere nun 1.500 Euro, die in der Kryptowährung Bitcoin an die angegebene Adresse überwiesen werden solle. Ansonsten würde man die pikanten Aufnahmen an Freunde und Bekannte verschicken. Denn die Adressen habe man ebenfalls gestohlen.
Innerhalb von 72 Stunden nach Zahlungseingang werde man dann das Material wieder löschen.
Porno-Erpressung für den Kampf gegen Russland
Zugegeben: Die Masche ist nicht neu. Schon seit vielen Jahren versuchen Ganoven auf diese Weise, Geld von Internetnutzern zu erbeuten. Und laut Polizei käme es aktuell wieder vermehrt zu Vorfällen der sogenannten Porno-Abzocke.
Doch den Vorwand, unter dem die Erpressung diesmal mitunter stattfindet, hat es so vorher noch nicht gegeben.
Die Hacker behaupten nämlich, aus der Ukraine zu stammen und die Beute für den Freiheitskampf gegen Russland einsetzen zu wollen. Um genügend Geld zusammen zu bekommen, würde man deshalb seit Kriegsbeginn Computer in Deutschland mit Viren infizieren.
Die Kriminellen rechtfertigen ihre Taten also damit, sie unter dem moralischen Deckmantel einer guten Sache auszuüben. Die Mail an den betroffenen 69-jährigen wird mit dem Satz beendet: „Also sei kein Idiot und zahle.”
Ob es sich tatsächlich um ukrainische Hacker oder doch nur um Trittbrettfahrer handelt, die die aktuelle Situation für ihre Porno-Erpressung nutzen, lässt sich jedoch nicht sagen.