Analsex ist für viele Menschen ein absolutes Tabuthema. Dabei kann die Sexpraktik für Männer wie auch für Frauen sehr lustvoll sein. Wer ein paar wenige Regeln beachtet, wird durch Analverkehr seinen sexuellen Horizont erweitern können – und zwar im positiven Sinne!
Doch wie funktioniert Sex durch die Hintertüre eigentlich? Ist Analsex gefährlich? Und wie bereite ich mich am besten auf eine anale Penetration vor? Wichtige Fragen, die wir in diesem Artikel ein für alle Mal klären wollen.
Was ist Analsex?
Analsex. Analverkehr. Analerotik. Po-Sex. Griechischer Sex. Man mag es nennen wie man möchte, es ist und bleibt jedoch stets dasselbe: Beim Analsex wird der Penis in den Anus eingeführt.
Da der Anus viel enger ist als beispielsweise die Vagina, wird Analverkehr von beiden Partnern als besonders intensiv empfunden. Auch von unvergesslichen, einzigartigen Orgasmen ist beim Verkehr durch die Hintertür oftmals die Rede. Frauen empfinden den analen Orgasmus als sehr lustvoll. Es verwundert daher nicht das auch erstaunlich viele Frauen Analsex mögen.
Grundsätzlich können sowohl Männer wie auch Frauen Spaß am Po-Sex haben. Doch warum stehen wir eigentlich auf Analsex? Diese Frage lässt sich leicht beantworten, denn: Rund um den Anus befinden sich tausende hochsensible Nervenenden, die beim Geschlechtsverkehr stimuliert werden. Sanfte Berührungen und Liebkosungen sind dort für alle Geschlechter ein lustvolles Vergnügen.
Mythen rund um Po-Sex gibt es viele
Eine Umfrage des Neon-Magazins zeigt: 53% der Frauen und 47% der Männer haben Analsex bereits ausprobiert. Wenig überraschend ist das Interesse am Thema in vielen Internetforen riesengroß.
Die Angst davor allerdings auch. Man liest von sehr schmerzhaften Anal-Erfahrungen bis hin zu Geschichten über die Einlieferung in die medizinische Notaufnahme wegen beschädigter Schließmuskeln. Wahrscheinlich hat jeder von uns schon mal eine dieser merkwürdigen Horrorgeschichten gehört. Doch Vorsicht, sie haben nur selten etwas mit der Wahrheit zu tun.
Viele Männer und Frauen wissen hingegen aus eigener Erfahrung: Po-Sex kann wunderschön sein – wenn ein paar Regeln beachtet werden. Neben vielen Halbwahrheiten gibt es im Internet leider auch richtigen Unsinn zu lesen, zum Beispiel: „In der Vorbereitung musst du deinen Darm mit 20 Liter Wasser spülen.“ Mach das bitte nicht!
Auch die Vermutungen, dass es sich beim Po-Sex um eine sehr schmutzige oder schmerzhafte Sexpraktik handelt, sind nicht korrekt. Was es stattdessen mit Analverkehr wirklich auf sich hat, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Die richtige Vorbereitung für Analsex
Wie sollte man sich auf Analverkehr vorbereiten? Den Penis einfach in den Anus schieben, so geht es jedenfalls nicht. Denn: Der Schließmuskel ist ein ringförmiger Muskel, der den Anus wortwörtlich verschließt. So gilt es, diesen zunächst ausreichend zu dehnen, zu lockern und zu entspannen.
Um deinen Anus auf eine Penetration vorzubereiten, können sowohl die eigenen Finger als auch kleine Butt-Plugs eingesetzt werden. Diese sind in vielen Sex-Shops für kleines Geld erhältlich.
Doch bitte nichts überstürzen: Geduld spielt bei der Analsex Vorbereitung eine wesentliche Rolle. „Geben Sie dem Schließmuskel zwei bis fünf Minuten Zeit, um sich an den Fremdkörper zu gewöhnen und sich langsam zu dehnen“, rät die Expertin daher.
Analsex und Hygiene: Immer schön sauber bleiben
Auch das Thema Sauberkeit sollte bei der Vorbereitung zum Analsex nicht vergessen werden. Denn richtig gemacht, ist analer Verkehr alles andere als eine schmutzige Angelegenheit.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, vorher auf die Toilette zu gehen und sich anschließend eine gründliche Dusche zu gönnen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kann beim Duschen außerdem einen Einlauf durchführen. Dieser funktioniert wie folgt.
Den Duschkopf von der Handbrause abdrehen, das Schlauchende gut mit Vaseline eincremen, vorsichtig ins Poloch halten und lauwarmes Wasser aufdrehen. Wichtig ist dabei, dass du maximal nur etwa 1/2 Liter Wasser in den Darm leitest – auf keinen Fall mehr, sonst besteht die Gefahr, dass der Darm überdehnt und gereizt wird. Es muss lediglich das Ende des Darms gespült werden.
Übrigens: Wem ein Einlauf beim Duschen zu umständlich ist, der kann auf praktische Analduschen zurückgreifen. Diese sind in vielen Sex-Shops käuflich zu erwerben und oft deutlich einfacher in ihrer Handhabung.
Das erste Mal Analsex: So funktioniert’s!
Hast du deinen Po gründlich gesäubert, steht deinem ersten Mal anal eigentlich nichts mehr im Weg. Wie Dr. med. Bürger bereits angemerkt hat, ist nun jedoch Geduld gefragt. Du solltest bei deinem ersten Mal nichts überstürzen, sondern dir und deinem Partner ausreichend Zeit zum Vorspiel lassen!
Widme deine Aufmerksamkeit vor der analen Penetration dem Hintertürchen. Dehne den Anus mit deinen Fingern oder mit Sex-Toys sanft vor und stimuliere ihn mit der Zunge. Ja, richtig gehört: Auch die Zunge kann beim analen Sex zum Einsatz kommen! Das sogenannte Rimming ist für viele Männer und Frauen eine besonders lustvolle Stimulation und sorgt beim Vorspiel garantiert für die nötige Entspannung.
Sexstellungen für das erste Mal anal
Nach dem Vorspiel gilt es, eine Stellung zu wählen, in welcher sich der passive Part fallen lassen und der aktive Part sanft und kontrolliert anal eindringen kann. Die folgenden drei analen Stellungen sind besonders für Anfänger sehr gut geeignet:
Reiterstellung
In der Reiterstellung sitzt der passive Part auf dem aktiven, der seinerseits auf dem Rücken liegt. Durch das wortwörtliche Reiten des Penis hat der Passive die völlige Kontrolle und kann sowohl das Tempo als auch die Intensität selbst bestimmen.
Der geborgene Engel
Bei der sogenannten Engel-Stellung liegen beide Partner ähnlich wie bei der Löffelchen-Stellung bequem hintereinander, die Beine sind angewinkelt. Eng umschlungen, kann der aktive Part versuchen, sanft in sein passives Gegenstück einzudringen.
Sphinx
Die Sphinx gehört sicher zu den beliebtesten Stellungen für Analsex: Während der passive Part auf dem Bauch liegt und ein Bein anwinkelt, kann der aktive anal eindringen. Hier ist ordentlich Vertrauen gefragt, denn Tempo und Intensität werden allein vom aktiven Partner bestimmt.
Risiken und Nebenwirkungen: Ist Penetration durch die Hintertür gefährlich?
Wie bei jeder sexuellen Spielart kann es auch beim Po-Sex zu Reizungen oder Schmerzen kommen. Dr. Britta Bürger erklärt hierzu: „Nach den ersten Malen kann der Schließmuskel leicht irritiert sein, wodurch zum Beispiel der Abgang von Blähungen nicht mehr kontrolliert werden kann oder die Samenflüssigkeit unkontrollierbar abfließt. Diese Inkontinenz endet meistens nach ein bis zwei Tagen. Mit mehr Routine beim Analverkehr lässt die leichte Irritation nach.“
Auch Analsex ohne Kondom kann ganz schön heikel sein. Viele Krankheiten, wie Pilzinfektionen, Chlamydien, Hepatitis oder HIV, lassen sich durch ungeschützten Analsex übertragen. Daher sollte – zumindest wenn du dich mit deinem Sex-Partner in keiner festen Beziehung befindest – das Benutzen eines Kondoms stets Pflicht sein.
Tipps für Analverkehr ohne Schmerzen
Wie du sehen kannst, ist das Thema Anal-Penetration ein weites Feld. Es gibt viele Dinge zu beachten und besonders für Anfänger ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten. Damit du nicht komplett die Orientierung verlierst, haben wir die wichtigsten Tipps noch einmal zusammengefasst. Folgende Dinge sind beim analen Verkehr sehr wichtig:
- Geduld: Analsex sollte kein Quickie sein. Lass dir und deinem Gegenüber Zeit, euch an die anale Stimulation zu gewöhnen.
- Vorspiel: Vor der Penetration sollte der Anus gut gedehnt und stimuliert werden. Auch die Zunge darf zum Einsatz kommen.
- Gleitgel: Je feuchter der Anus, desto besser flutscht es später. Daher gilt, verwendet viel Gleitgel. Je mehr, desto besser!
- Kondome: Safety first! Damit du dein erstes Mal Analverkehr später nicht bereust, empfiehlt es sich, beim Sex stets ein Kondom zu verwenden.
- Solo-Training: Bevor du es mit einem Partner treibst, kannst du erstmal solo üben – durch anale Selbstbefriedigung mit oder ohne Toy.
Analsex in Pornos: Alles ganz normal?
In vielen Mainstream-Pornos sind Analspiele eine beliebte sexuelle Praxis. Das ist einerseits gut, denn es fördert die Enttabuisierung des Themas. Aber: Viele Menschen fühlen sich von Sex-Filmen unter Druck gesetzt. Sie denken, sie müssten im Bett ähnlich performen.
Ein Problem, das insbesondere Frauen betrifft. Die Gynäkologin Sheila de Liz weiß zu berichten: „Viele Männer kennen Analverkehr aus einem Porno. Doch Pornodarstellerinnen hatten dafür in der Regel jahrelanges Training. Eine normale Frau sollte sich niemals mit ihnen vergleichen.“
Stattdessen sollten Paare offen und ehrlich über ihre Vorlieben, Fantasien und Gedanken sprechen. Welche Vorbehalte haben sie gegenüber Analverkehr? Wer hat auf was Lust? Welche analen Spiele gehen vielleicht gar nicht? Wie immer gilt: Kommunikation ist das A und O.
Anal beim Mann? Oh jaja!
Insbesondere Männer berichten immer wieder von wunderbar erotischen Erlebnissen, die sie beim Analsex erfahren haben – und das keineswegs nur als aktiver Part. Für viele Männer ist auch die passive Variante interessant, denn durch die Stimulation der Prostata können sie einen Mega-Orgasmus erleben.
Während Analverkehr zwischen Männern in homosexuellen Beziehungen ganz normal ist, kommen mittlerweile auch immer mehr Hetero-Männer auf den Geschmack. Per Strap-On, einem Umschnalldildo, der auf Hüfthöhe befestigt wird, können sie ganz leicht von ihrer Partnerin anal befriedigt werden.
Wie fühlt sich anale Penetration an?
Wer nach Erfahrungsberichten zum Thema Po-Sex Ausschau hält, der wird schnell im Internet fündig: In Casual Dating Communities und Analsex-Foren wird fleißig über das Thema diskutiert.
Im Joyclub gibt sogar einen eigenen Foren-Bereich, in welchem sich die Mitglieder frei von der Seele weg über ihre Analverkehr Erfahrungen austauschen können. Ein Mitglied berichtet zum Beispiel: „Ich habe Analsex gerne aus Doggy startend und gehe dann über in ‚auf dem Bauch liegend‘. Ich mag dabei, dass man dem Rest des Körpers sehr nah sein kann. Dabei in den Nacken geküsst zu werden und die Ganzkörpergänsehaut ist einfach perfekt.“
Ein anderes Joyclub Mitglied schreibt: „Es ist irgendwie der verbotene und schmutzige Sex. Dies macht die Sache noch aufregender und interessanter! Wenn beide damit einverstanden sind und es lieben, ist es einfach ein schönes und prickelndes Gefühl! Du mußt wesentlich langsamer und behutsamer dabei vorgehen. Auch wird dein bestes Stück dabei enger umschlossen als beim vaginalen Sex.”
Fazit: Beide müssen Lust haben
Fest steht: Analverkehr kann man nicht erzwingen! Und auf keinen Fall sollte man versuchen, jemanden zum Analsex überreden, der absolut keine Lust dazu hat. Dies hebt auch die Gynäkologin Sheila de Liz deutlich hervor: „Nur wenn beide Lust darauf haben und die Idee toll finden, macht Analsex Spaß!“
Mit einer ordentlichen Portion Vertrauen, Leidenschaft und Hingabe wird Analverkehr allerdings für Männer und Frauen zu einer tollen Erfahrung, die sie garantiert nicht mehr missen möchten. Menschen, mit denen man die Praktik ausleben kann, findet man bspw. auf Seiten für Anal-Kontakte. Sollte sich kein passender Partner finden, kann man sein Glück auch mit Anal-Huren und -Escorts probieren.
Wir wünschen dir in jedem Fall viel Spaß beim Ausprobieren und Erleben!
