Verhütung per Antibabypille war bislang Frauen vorbehalten. Doch schon bald könnten auch Männer mit der Pille verhüten. US-Forschern ist es gelungen, ein entsprechendes Mittel zu entwickeln und dieses erfolgreich an Mäusen zu testen.
Antibabypille für den Mann vor Durchbruch
Verhütung ist Frauensache – so eine weit verbreitete Meinung. Zu unbequem und zu aufwendig sei die Verwendung eines Kondoms, wohingegen die Einnahme der Antibabypille durch die Frau deutlich weniger Umstände bereite.
Doch mit dieser Sichtweise könnte schon bald Schluss sein!
Nachdem nämlich in der Vergangenheit alle Versuche bei der Entwicklung der Pille für den Mann, die sich meist auf das männliche Geschlechtshormon Testosteron konzentriert hatten, gescheitert waren, ist Forschern in den USA nun endlich ein möglicher Durchbruch gelungen.
Laut Doktorand Abdullah Al Norman, der das Mittel gemeinsam mit Professorin Gunda Georg und weiteren Forschern von der Universität Minnesota entwickelt hat, enthält es den Wirkstoff YCT529. Erste Tests an Mäusen ergaben eine Wirksamkeit von 99 Prozent. Zudem konnten in den Studien bislang keine Nebenwirkungen festgestellt werden, wie Norman der Nachrichtenagentur AFP verriet.
Ein gravierender Unterschied zu den vorherigen Versuchen, eine Antibabypille für den Mann zu entwickeln, bei denen vor allem Nebenwirkungen wie Depressionen, Gewichtszunahme oder erhöhte Cholesterinwerte zum Scheitern des Vorhabens führten.
Forscher prognostizieren Marktzulassung in fünf Jahren
Ihre Forschungsergebnisse möchten die Wissenschaftlicher noch in diesem Jahr bei der Frühjahrstagung der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft vorstellen. Zusätzlich sollen schon demnächst erste Studien mit menschlichen Probanden durchgeführt werden.
Und die Zuversicht sei groß, dass innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren eine Marktzulassung erfolgen kann, wie Georg verrät. Denn es würde sie wirklich überraschen, wenn nicht auch an Menschen die Wirksamkeit des Mittels festgestellt wird. Haben die Tests an Mäusen doch eindeutige Ergebnisse hervorgebracht.
So wurde den Versuchstieren einen Monat lang das Mittel YCT529 verabreicht. Laut der Wissenschaftler habe das bei den männlichen Mäusen eine drastische Verringerung der Spermienzahl zur Folge gehabt, wodurch eine Schwangerschaft zu 99 Prozent verhindert wurde.
Erst nach weiteren vier bis sechs Wochen, in denen den Nagern das Medikament nicht mehr verabreicht wurde, habe die Zeugungsfähigkeit wieder ihren Normalzustand erreicht.