Sex ohne Kondom ist für viele Männer die ultimative Sex-Fantasie. Insbesondere Freier von Prostituierten halten immer öfter nach sogenannten AO-Sexanzeigen Ausschau – doch in Deutschland sind diese seit 2017 gesetzlich verboten.
Im Folgenden erklären wir, warum Treffen mit AO-Huren, allen Risiken zum Trotz, so beliebt sind.
Was ist AO-Sex?
Viele Freier dürften das Kürzel AO kennen. Es steht für „Alles ohne“ – also für ungeschützten Geschlechtsverkehr, bei dem kein Kondom verwendet wird.
AO hat sich innerhalb der Rotlichtszene zu einer festen Begrifflichkeit entwickelt. Damen, die entsprechende Sextreffen ohne Gummi anbieten, werden auch als AO-Huren bezeichnet. Nichtsdestotrotz: AO-Sex mit Prostituierten ist in Deutschland seit 2017 gesetzlich verboten.
Wie werden Sextreffen ohne Gummi getarnt?
In Laufhäusern, Puffs, Bordellen und auch im Internet gilt: Überall ist AO-Sex ausdrücklich verboten. Doch ein solches Verbot bedeutet natürlich nicht, dass es nicht doch hier und da Frauen gibt, die Geschlechtsverkehr ohne Kondom anbieten. Und viele Freier wissen mittlerweile genau, wo und wie sie diese Frauen finden können.
Klar ist: Kein AO-Girl wird am Telefon erzählen, dass sie einen „Alles ohne“-Service anbietet. Die Gefahr von der Polizei oder dem Ordnungsamt erwischt zu werden, wäre viel zu groß. Stattdessen geht es für viele Freier darum, eine Hure zu finden, die Sex ohne Kondom zumindest im Vorfeld nicht explizit ausschließt.
Im Internet können AO-Angebote gut getarnt werden. Viele Prostituierte beschreiben sich selbst auf ihren Profilseiten als „tabulose Nutte“ oder „hemmungslos“ an. Das ist meistens ein erster Hinweis, dass später auch AO-Sex praktiziert werden kann. Denn das kleine Wörtlein „tabulos“ bedeutet ja, dass wirklich alles möglich ist – auch Sex ohne Kondom.
Tabulose Huren bieten ein ganzes Spektrum an unterschiedlichen erotischen Leistungen und AO-Treffen an. Ob vaginal oder oral, von AO-Gangbang bis hin zu Oralverkehr mit Aufnahme – alles ist beim erotischen Treffen ohne Kondom möglich. Sogenannte Anal-Huren lassen sich auch ohne Schutz von hinten penetrieren.
Warum sind AO-Nutten bei vielen Freiern so begehrt?
Die Nachfrage nach Sex ohne Kondom ist in den letzten Jahren in Deutschland enorm gestiegen. Kein Wunder: Viele Männer sind nicht gut auf Kondome zu sprechen. Sie finden, dass ein Gummi aus Latex das männliche Gefühlserlebnis negativ beeinträchtigt und das Liebesspiel dann nicht so intensiv und lustvoll ist.
Doch was reizt Männer ansonsten am Sex ohne Kondom? In einschlägigen AO-Huren-Foren tauschen sich Freier ausgiebig über ihre „Alles ohne”-Erfahrungen aus. Ein Nutzer schreibt im bekannten Forum ao-huren.to zum Beispiel: „Der Mensch ist darauf programmiert, sein Genmaterial möglichst weit zu streuen. So suggeriert die Besamung, wie auch sonst in der Regel im Tierreich: Fortpflanzungsauftrag erfüllt! Zur Belohnung schüttet der Körper ein paar Glückshormone aus, mit Kondom wäre es einfach nicht das gleiche.“
Ein anderer Nutzer zieht einen interessanten Vergleich: „Ich kauf mir im Restaurant ja auch kein Bier nur zum Angucken. Austrinken ist angesagt, wie beim Sex, da will/möchte ich Reinspritzen.“ Und ein Dritter berichtet: „Mit Kondom habe ich das Problem, das die Hülle so stark über die Eichel gespannt wird, dass das Sperma nicht richtig raus kann. Das ist wirklich schmerzhaft. Deshalb geht es am besten in die Mumu oder in den Rachen.“
Übrigens: Für viele Prostituierte stellt AO-Sex eine finanziell lukrative Angelegenheit dar. Für Sex ohne Kondom können sie von ihren Kunden deutlich mehr Geld verlangen.
AO-Sex mit Prostituierten seit 2017 in Deutschland verboten
Das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 macht jedoch unmissverständlich klar: „Kunden und Kundinnen von Prostituierten sowie Prostituierte haben dafür Sorge zu tragen, dass beim Geschlechtsverkehr Kondome verwendet werden.“ Auch eine Bewerbung von AO-Praktiken ist nicht gestattet.
Den Kunden von AO-Hostessen drohen hohe Geldstrafen: „Verstöße gegen die Kondompflicht sind für die Kunden und Kundinnen eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bis EUR 50.000 geahndet werden können. Für Prostituierte stellen Verstöße gegen die Kondompflicht nach dem ProstSchG keine Ordnungswidrigkeit dar“, erklärt Rechtsanwalt Jochen Jüngst gegenüber anwalt.de.
Ob diese Strafen jemals in die Tat umgesetzt werden, bleibt fraglich. Die Grünen-Ministerin Anne Spiegel sieht in dem Gesetz von 2017 in erster Linie ein „bürokratisches Monster, welches allen Beteiligten sehr viel Arbeit verursachen und viel Geld kosten wird.“ Und sie fügt hinzu: „Der Bund kann bis dato nicht erklären, wie zum Beispiel die Einhaltung der Kondompflicht effektiv überprüft werden soll.“
Wie gefährlich sind AO-Sextreffen wirklich?
Sex ohne Kondom ist mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden! Dass bei einem ungeschütztem Verkehr eine Übertragung von HIV möglich ist, dürfte mittlerweile den meisten Menschen klar sein.
Was jedoch häufig vergessen wird: Auch viele andere (Geschlechts-)Krankheiten wie Hepatitis B und C, Chlamydien, Tripper und Syphilis lassen sich durch AO-Sexkontakte übertragen. Und laut Mediengruppe ZVW sollen Freier von Prostituierten sogar zu den Hauptbetroffenen zählen.
Daher gilt: Wer AO im Bordell praktiziert, sollte sich in jedem Fall regelmäßig von seinem Arzt des Vertrauens testen lassen. Auch die Einnahme von PrEP kann helfen, zumindest um eine Ansteckung mit dem HI-Virus zu verhindern.
Lieber auf Nummer sicher gehen
Kondompflicht hin oder her: AO-Kontakte und AO-Anzeigenportale im Internet gibt es viele. Da AO-Sex mit Hobbyhuren, Hostessen und Prostituierten in Deutschland jedoch illegal und außerdem mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden ist, sollte man solche Seiten besser meiden.
Was hierzulande verboten ist, gilt natürlich nicht für die ganze Welt. Vor allem in Osteuropa ist AO bei Huren noch sehr verbreitet. Leider ist dort auch die HIV-Rate in den letzten Jahren massiv angestiegen. So sollen zum Beispiel allein in Russland mehr als eine Million Menschen HIV-positiv sein. Tendenz weiter steigend.
Wer sich dennoch mit AO-Escorts trifft oder einen AO-Puff aufsucht, muss sich klar machen, dass er damit ein beträchtliches gesundheitliches Risiko eingeht. Denn auch, wenn es für viele Männer sehr reizvoll sein mag, ungeschützten Sex zu praktizieren, gerade im Rotlicht-Milieu sollte Mann lieber auf Nummer sicher gehen.