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Bondage: Hol dir die sexy Fesseltechnik in dein Schlafzimmer!

Frau bei sexy Bondage Fesselspielen
Mit der richtigen Bondage-Technik lassen sich sexy Fesselspiele umsetzen. Foto: Kuznechik - Shutterstock.com

Du findest Fesselspiele sexy? Dann solltest du es unbedingt mit Bondage probieren. Diese Technik ist mehr, als sich mit Seilen und Knoten beim Sex fixieren zu lassen – sie ist ästhetisch und kunstvoll. Aber wie funktioniert Bondage und wie lernst du als Anfänger die erotische Fesselung? Wir haben Tipps und eine Anleitung für intensive Fesselspiele.

Was ist Bondage?

Bondage ist eine jahrhundertealte Form des BDSM und auch als Shibari oder Kinbaku bekannt. Bei der Fesseltechnik stehen Sinnlichkeit und Ästhetik im Vordergrund.

Der Kink für das japanische Bondage hat sich laut Bondage-Meister Bob Roos, der die Fetischseite Ropemarks betreibt, aus der Polizeiarbeit entwickelt. Japanische Polizisten brauchten eine Technik, um festgenommene Leute zu fesseln: „Vor einigen Jahrhunderten hatte die japanische Polizei nur Seile, um Kriminelle zu transportieren. Die Beamten mussten komplizierte Knoten lernen, um sie an der Flucht zu hindern.” Diese Fesseltechnik nahmen die Polizisten dann mit ins Schlafzimmer.

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Frau genießt Fesselspielchen
Bondage-Erotik steht meist im Zusammenhang mit Dominanz-Spielen. Foto: Kuznechik – Shutterstock.com

Und hier wirkt Bondage auch heute noch genauso effektiv, vor allem für BDSM-Liebhaber. Während der Dom oder Top die totale Kontrolle über die Erregung seiner Sklavin oder Sub genießt, ist er durch die kunstvoll geknoteten Seile völlig bewegungsunfähig.

Bondage-Erotik ist aber auch für Vanillas eine echte Bereicherung beim Sex, denn diese Fesseltechnik muss nicht hart sein, sondern kann auch benutzt werden, um deinen Partner auf eine besondere Art und Weise zu „halten”. Harte Fixierung hingegen kann durch Abbinden bestimmter Körperteile und das Verharren in unbequemen Positionen einen heftigen Lustschmerz erzeugen. 

Warum ist Bondage so sexy?

Der Reiz einer Bondage-Session liegt ganz klar in einer lustvollen Freiheitsberaubung, die du selbst erlebst oder erzeugst. Kolumnistin Mimi Erhardt hat’s ausprobiert und beschreibt in der GQ, dass „der Lustschmerz, den der Gefesselte früher oder später verspüren wird, für viele eine Rolle spielt” und dass der dominante Partner „Erregung verspürt, den anderen durch die Fesselungen zu kontrollieren, ihm durch das Abbinden Lust zu bereiten”. Doms, Dominas oder Femdoms genießen den Anblick und die Hingabe des Gefesselten. 

Besonders reizvoll ist die Technik „Suspension Bondage”, bei dem du als Sub im wahrsten Sinne aufgehängt wirst. Statt die erotische Fesselung auf dem Bett oder dem Boden zu genießen, hängst du an Seilen und Haken von der Decke. Dabei geht’s vor allem um den Lustschmerz, den du durch die Positionen empfindest, und weniger um den Schmerz durch die Seile. Laut Bob Roos kannst du dadurch sogar in den sogenannten „Rope Space” kommen, einen tranceähnlichen Zustand, der durch eine Endorphin-Flut in deinem Gehirn ausgelöst wird, während du dich durch den Schmerz atmest. 

Fesselspiel-Techniken ausprobieren: Mit dieser Anleitung klappt's

Bondage ist eine Welt für sich und erfordert einiges an Know-how. Als Neuling solltest du daher Step by Step an die Sache rangehen und die folgenden Tipps befolgen:

1) Hol dir Inspiration aus „Bondage-Pornos” oder tausche dich in SM- oder Fetisch-Foren mit Knotenkünstlern aus. Auf sexpositiven Kinkster-Partys siehst du Bondage-Sessions live und hautnah. Auch im Netz werden bei BDSM-Cams immer wieder inspirierende Fessel-Shows geboten.

2) Mache einen Kurs: Mit Workshops, (Online-)Tutorials und Büchern kannst du dir das nötige Wissen über die Kunst der erotischen Fesselung aneignen. Lerne Achter-, Schleifen- und viele andere Knoten, mach dich mit den verschiedenen Stellungen vertraut und erfahre, wie du Techniken sicher anwendest und Risiken wie Blutstau vermeidest.

3) Finde online auf Seiten für BDSM-Treffen passende Bondage-Kontakte für Sessions und Fesselspiele, wenn du selbst keinen Partner hast, der mitmachen will. 

Frau hat einen Bondage Orgasmus
Eine Augenbinde kann das Bondage Play noch aufregender machen. Foto: Sorbis – Shutterstock.com

4) Eine Augenbinde macht das Bondage Play noch spannender! Nimm ihm die Sicht und verwöhne seinen Körper, bis er nach mehr bettelt – was du ihm gönnst oder verweigerst. So checkst du, wie weit du im Dominanz-Spiel gehen kannst.

5) Verwende keine billigen Baumarkt-Seile, denn die schnüren deinem Liebsten die Gliedmaßen ab und sind für den Gebrauch als sicheres Bondageseil nicht geeignet. Viele Seilarten sind nicht knotbar oder werden chemisch behandelt. Lass dich lieber in einem Bondage- und BDSM-Studio fachkundig beraten. 

6) Bondage-Tape statt Seile: Du musst nicht sofort mit der Königsdisziplin, dem Seil, starten. Beginne mit Lederhandschellen, Fesselsets oder Tape. Letzteres sitzt bombenfest und tut beim Abziehen nicht weh. Legt euch eure Schere bereit, wenn ihr das Tape nicht abwickeln wollt. 

7) Legt unbedingt ein Safeword fest, das euer Bondage-Spiel sofort beendet. Das kann ein Wort, ein Zeichen oder ein eindeutiges Geräusch sein. Als aktiver Part solltest du dein Gegenüber im Blick haben. 

8) Sicherheit geht vor! Sorge dafür, dass dein Sub einen sicheren Stand hat. Lässt du ihn von der Decke hängen, brauchst du unbedingt eine richtige Hängevorrichtung in der Decke.

Frau hängt bei Bondage von der Decke
Lässt man die Sklavin gefesselt von der Decke hängen, braucht man dafür eine richtige Hängevorrichtung in der Decke. Foto: Nikolay Moroz – Shutterstock.com

9) Starte mit einfachen Knoten und einzelnen Körperteilen wie den Händen oder Füßen, bevor du dich an eine Ganzkörper-Fesselung wagst. Hast du den Dreh raus, kannst du den gesamten Körper verknoten oder deine Seilkünste bei Mann und Frau an Penis, Brust oder Vulva anwenden.

10) Spiel mit seiner Lust. Wenn du deinen Partner fixiert hast und es ihm gefällt, kannst du einen Schritt weiter gehen: Setz dich auf ihn, mach ihn richtig heiß und ziehe das Spektakel in die Länge, bis er zum Orgasmus kommt. Seilspiele machen ihn nicht nur gefügig, sondern zaubern ihm auch ein aufregendes Kopfkino.

11) Während du die Hände und Füße deines Partners gefesselt hast, kannst du ihn mit den Fingern oder dem Mund verwöhnen. So findest du am besten heraus, was dem anderen gefällt. Zum Fesseln kannst du anfangs einen Schal oder ein großes Tuch verwenden.

12) Fessel deinen Partner in einer Bondage-Stellung, in der du uneingeschränkten Zugang zu seinen Hotspots hast. Fessel seine gespreizten Beine an ein Andreas-Kreuz, knote ihm die Arme über dem Kopf zusammen oder fixiere seine Hände auf dem Rücken: Hauptsache, er kann sich nicht mehr bewegen und du kannst seinen Körper mit Toys und deinen Händen erkunden. Gute Spielzeuge sind Federn, Ketten oder alles, was vibriert.

13) Aftercare nach den Fesselspielchen ist wichtig. Egal, ob softes oder hartes Bondage, mit oder ohne Sex: Kuscheln und reden ist nach so einer intensiven Erfahrung das A und O. Massiere deinem Partner die Stellen, die durch die Fesselung beansprucht worden sind, und frage, ob es ihm gefallen hat.

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Autor: Vivien Schadewaldt

Vivien Schadewaldt ist zertifizierte ganzheitliche Sexualberaterin und erfahrene Erotik-Autorin. Sie ist außerdem Co-Host vom Sex-Podcast „Bedtime Talk“ auf Spotify.

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