Beim Sex darf es heiß hergehen – Figging setzt dem Ganzen die Krone auf. Bei dieser scharfen Sexpraktik sorgt nämlich Ingwer für die nötige Schärfe, und zwar anal. Wer die fruchtig-scharfe Knolle schon im Essen liebt, wird vielleicht begeistert sein, was das Küchengewürz als Ingwer-Plug in Anus, Vagina oder Penis anrichten kann. Wir verraten, wie Ingwer-Sex sicher funktioniert und wie sich der Wurzelstock anal anfühlt.
Was ist Figging?
Alles, was eine phallische Form hat, kann zum Sex verwendet werden (sollte es aber nicht unbedingt!). Beim Figging „befeuert” ein geschältes und zurechtgeschnittenes Ingwerstück den Sex – genauer gesagt den Anus.
„Ginger Figging” kommt ursprünglich aus der BDSM Szene und wird vom dominanten Partner als Bestrafung für den devoten Partner eingesetzt. Um seinen Sub mit (Lust)Schmerz gefügig zu machen, wird der Ingwer nicht nur anal eingeführt, sondern auch vaginal oder in den Penis. Aber auch beim Vanilla-Sex wird die gelbe Knolle immer beliebter, um mehr Schärfe ins Liebesleben zu bringen.
Aber warum gerade Ingwer? Die ätherischen Öle in der Wunderwurzel reizen die Schleimhäute und machen sie sensibler, sodass die Erregung des Körpers intensiver empfunden wird. Durch die stärkere Durchblutung kann sogar der Orgasmus heftiger werden. Besonders die enthaltenen Scharfstoffe „Gingerole” stimulieren die vielen Nervenenden im Anus, der Vagina oder dem Penis. Das prickelnde Brennen beginnt nach circa zwei bis fünf Minuten und kann bis zu einer halben Stunde andauern – je nachdem, wie empfindlich man ist.
Ist Sex mit Ingwer gefährlich?
Bevor man sich einen Ingwer-Plug in diverse Körperöffnungen steckt, sollte man testen, ob die ätherischen Öle allergische Reaktion hervorrufen. Bei neuen Sexpraktiken sollte man generell nicht sofort Vollgas geben. Das gilt besonders beim Figging, denn je frischer die Ingwerknolle ist, desto mehr Schärfe und Power hat sie. Beim Ingwer-Figging sollte die Knolle niemals zwischen Anus und Vagina wechseln, weil es sonst zu fiesen Infektionen wie einer Blasenentzündung kommen kann.
GQ-Kolumnistin Mimi Erhardt empfiehlt, den Ingwer-Plug anal nicht zu tief einzuführen, da man sonst die Kontrolle über das „Gewürzpflanzen-Sextoy” verliert und dieses dann auf Nimmerwiedersehen im Hintern verschwindet. Generell ist Figging aber nicht gefährlich und die Gefahr, sich zu verletzen, ist gering.
Figging-Erfahrungen: So fühlt sich Ingwer anal an
Schon mal frischen Ingwer auf der Zunge gehabt? Das prickelnd-brennende Gefühl, das sich dabei im Mund ausbreitet, spürt man beim Figging anderswo.
Im JOYclub-Forum berichten Figging-Tester, dass „die Wärme und das Kribbeln bei anal deutlich besser ist als vaginal” oder dass besonders verriebener Ingwer auf Vulvalippen und Klitoris die ganze Nacht eine erregende Wirkung haben soll. Andere User fanden Figging allerdings nicht so geil, weil „es brannte wie die Hölle und sie sich kaum bewegen konnten, weil der Spuk erst nach 15 Minuten wieder vorbei war.”
Wie feurig die Figging-Erfahrung ist, hängt von der eigenen Schmerzgrenze, der Frische des Ingwers und der Körperöffnung ab, in die die Knolle eingeführt wird. Nicht umsonst galt Figging bei den Römern als Strafe für Sklavinnen und ehebrechende Männer. Frischer Ingwer scheint seine Wirkung also nicht zu verfehlen.
So klappt's mit dem Ingwer-Plug
Glaubt man der britischen Domina Mistress Isobel, dann gilt es nur als Figging, wenn die ganze Wurzel „drin” ist. Damit meint sie aber eher ein phallisch zugeschnittenes Stück und nicht die ganze Knolle. Für den perfekten Ingwer-Plug sucht man sich den schönsten „Finger” der Wurzel aus und entfernt die Schale. Aus Sicherheitsgründen sollte man am Ende die Schale nicht entfernen, sodass man den Plug gut halten und greifen kann. Wichtig: Hat die Wurzel ihre volle Wirkung entfaltet, ist der Schmerzreiz nicht mehr rückgängig zu machen.
Um dem Ingwer die Power zu nehmen, kann man ihn geschält ein paar Tage offen liegen lassen. Die Wirkstoffe verflüchtigen sich etwas, wenn das Gewürz altert. Zum Warm-up kann man den geschälten Ingwer an Anus, Brüsten, Klitoris oder Penis reiben. Wenn es sich geil anfühlt, kann der Spaß eine Etage tiefer gehen.
Nach dem Figging ist Händewaschen angesagt, weil die ätherischen Öle überall dort brennen, wo sie hinkommen – und nach einer Runde Ingwer-Sex nicht mehr wirken sollen. Sexpertin Paula Lambert empfiehlt die scharfe Praktik vor dem Analverkehr: „Man kann Ingwer gut vor dem Analsex benutzen, weil er die Durchblutung anregt.”
Den entspannenden Effekt kennt auch Mistress Isobel, wie sie im VICE-Interview verrät: „Wenn die Wurzel entfernt worden ist, dann ist der Anus meist sehr zugänglich.” Nach dem Ingwer-Sex sollte man ein paar Tage Pause einlegen, damit sich die Schleimhäute erholen können.
Pulver, Spray oder Knolle?
Statt einer frischen Ingwerwurzel kann man auch zu Ingwerpulver mit ein paar Tropfen Wasser greifen und damit die jeweilige Körperstelle einreiben. Der Vorteil: Die Paste lässt sich mit Wasser gut abspülen und wirkt nicht so lange nach.
Last, but not least, gibt es von Naturally Naughty Ingwer-Massageöl und Ingwer-Spray, das für extrascharfe „Sexual Wellness” sorgt und sich einfach dosieren lässt. Egal, für welche Ingwer-Form man sich entscheidet: Figging ist eine heiße Sexpraktik, die für intensivere Orgasmen, eine längere Erektion und intensiven Lustschmerz sorgt.
