Um den Sex abwechslungsreicher und aufregender zu gestalten, greifen viele Mensche nauf Dildos und andere Erotik-Spielzeuge zurück, welche die Lust steigern sollen. Eine neue Studie zeigt jedoch: Mit manchen Sextoys ist nicht zu spaßen! Viele der kleinen Lustspender setzen bei der Nutzung Mikroplastik frei – und manche enthalten sogar potenziell giftige Weichmacher.
Forscher machen den Abriebtest an Sextoys
Ein Team von US-amerikanischen Forschern stellte Anal-Toys und -Perlen, Dual-Vibratoren und externe Vibratoren für eine Studie auf den Prüfstand, um herauszufinden, wie viel schädliches Mikroplastik beim Gebrauch freigesetzt wird.
Beim Prüfstand handelte es sich allerdings um ein sehr künstliches und technisches Szenario: Eine Maschine drückt mit Gewicht auf eine Probe des Spielzeugs. Darunter dreht sich eine Glasfeile. Anschließend wird das abgeriebene Plastik im Labor untersucht.
Zwar sind die Schleimhäute an Geschlechtsorganen sicherlich geschmeidiger als diese Maschine, doch das Experiment lieferte Rückschlüsse auf den potenziellen Abrieb bei der Nutzung der Sextoys. Außerdem gab es einen Einblick, welche Art von Stoffen bei Gebrauch freigesetzt werden kann.
Analspielzeuge zeigten besonders viel gefährlichen Abrieb
Noch am besten abgeschnitten haben die meisten externen Vibratoren. Diese werden nicht in den Körper eingeführt, sondern stimulieren durch Auflegen erogene Zonen wie die Klitoris. Dual-Vibratoren für Klitoris und Vagina zeigten etwas mehr Abrieb.
Am meisten Abrieb gab es jedoch bei Anal-Sextoys. Besonders Analperlen zeigten einen hohen Abrieb bei der Nutzung und setzten potenziell Mikroplastik im Körper frei. Zudem fanden die Forscher heraus, dass bei allen Sextoys auch Stoffe freigesetzt wurden, welche Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben können.
Solche „endokrinen Disruptoren“, die vor allem aus Weichmachern stammen, hatten laut der Forscher bei allen getesteten Sextoys sogar eine so hohe Konzentration, dass sie die „Gefahrenhinweise überstiegen.“
Laut der Forscher unterliegen Produkte aus anderen Produktkategorien in den USA und der EU bei solch hohen Konzentrationen besonderen Überprüfungen. Bei Sextoys scheint dies bisher nicht der Fall gewesen zu sein
Droht Sexspielzeugen ein Verkaufsverbot?
Aktuell liegt Mikroplastik im Visier der Gesetzgeber in der EU. Den kleinen Plastikpartikeln soll es an den Kragen gehen, damit Umwelt und Gesundheit nicht weiter leiden. Könnte die neue Studie also das Aus für manche Sextoys bedeuten? Vorerst ist dies wohl eher nicht der Fall, denn aktuell konzentrieren sich die Gesetze auf Granulat auf Sportanlagen sowie Kosmetikprodukte.
Laut der Studie können einige der freigesetzten Stoffe jedoch potenziell gesundheitsschädigend und sogar krebsfördernd sein. Dies könnte durchaus die Gesundheitsbehörden auf den Plan rufen. Vorausgesetzt, es gibt mehr Hinweise auf Risiken beim Gebrauch von Erotikspielzeug.
Dementsprechend fordern die Pioniere der Sextoy-Risikoanalyse weitere Studien, welche sich expliziter mit der Materie auseinandersetzen. Dazu gehören nach Empfehlung der Forscher auch die Berücksichtigung „echter oder synthetischer Körperflüssigkeiten“ und „realistischer Bedingungen des Abriebs“.