Eine 39-jährige Frau aus Nordrhein-Westfalen hat die Kondome ihres Sexualpartners manipuliert. Dafür wurde sie jetzt am Amtsgericht Bielefeld verurteilt.
Kondome durchlöchert um schwanger zu werden
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau die Kondome heimlich zerstach, um schwanger zu werden und ihren Sexualpartner an sich zu binden. Die 39-Jährige aus Bad Salzuflen lernte den drei Jahre älteren Mann über ein Online-Datingportal kennen. Die beiden trafen sich mehrmals zu unverbindlichem Sex und entwickelten laut „Neue Westfälische“ eine Art Freundschaft Plus.
Doch dabei blieb es nicht, denn die Frau verliebte sich in den 42-Jährigen und wollte mehr. Aus diesem Grund perforierte sie die Kondome für die gemeinsamen Schäferstündchen, um von ihm schwanger zu werden.
Keine Vergewaltigung, sondern „Stealthing“
Als es zwischen den beiden Stress gab und eine Weile Funkstille herrschte, schrieb die Frau dem Mann, dass sie Löcher in die Gummis gestochen habe und glaube, schwanger zu sein. Ihr Sexualpartner war stinksauer und erstattete Anzeige – es kam zur Anklage und zum Prozess.
Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Vergewaltigung erhoben, die Richterin stieß dann schnell auf den Tatbestand des „Stealthing“. Dabei streift ein Sexualpartner heimlich das Kondom vor dem Liebesakt ab. Die Richterin sah hier den „umgekehrten Fall“, die Gummis seien ohne Wissen und gegen den Willen des Mannes unbrauchbar gemacht worden.
Sechs Monate Haft auf Bewährung: Angeklagte räumt Manipulation ein
Die 39-Jährige gestand ihre Tat und wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem halben Jahr verurteilt. Das Gericht folgte damit dem Gesetz, das für sexuelle Nötigung eine Mindeststrafe von sechs Monaten vorsieht. Die Kondom-Manipulatorin und ihr Opfer haben sich übrigens vor längerer Zeit ausgesprochen und unterhalten offenbar wieder einen freundschaftlichen Umgang miteinander.