Die Fußball-Europameisterschaft sorgt für einen regelrechten Paysex-Boom in Deutschland. Neben Millionen von Fußballfans werden tausende von Sexarbeiterinnen erwartet. Auch die Preise für sexuelle Dienstleistungen steigen deutlich.
Mehr Prostituierte in Deutschland während der EM
Die Europameisterschaft 2024 hat spürbare Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft der Gastgeberstädte. Doch nicht nur die Gastronomie kann mit einem ordentlichen Einnahmen-Plus rechnen, auch das Rotlichtmilieu bereitet sich auf eine steigende Nachfrage vor.
An Sexarbeitenden vor Ort mangelt es jedenfalls nicht. Laut einer Analys von Erobella.com, einem Sexanzeigen-Portal, reisen 13.700 Sexarbeitende aus verschiedenen Ländern während der EM nach Deutschland, was einem Anstieg von rund 31% entspricht.
Top-Reiseziele der Sexarbeitenden sind Hamburg, Berlin und München
Hamburg erweist sich dabei als Hauptanziehungspunkt mit 4.350 zusätzlichen Sexarbeitenden, gefolgt von Berlin mit etwa 2.800 und München mit 1.849. Auch in weiteren EM-Austragungsorten wie Köln und Dortmund ist mit einem spürbaren Anstieg in der Prostitution zu rechnen.
Laut Erobella kommen die meisten Prostituierten aus Osteuropa (35%) und Lateinamerika (24%).
Deutlicher Preisanstieg im Bereich der sexuellen Dienstleistungen
Parallel zur erhöhten Präsenz der Sexarbeitenden sind auch die Preise für erotische Dienstleistungen gestiegen. Während der Stundensatz im Jahr 2023 durchschnittlich bei 149 Euro lag, beträgt er aktuell 169 Euro.
In den EM-Spielorten erreicht der Durchschnittspreis sogar 175 Euro, wobei Hamburg mit 190 Euro am teuersten ist.
Vorfreude auf mehr Kunden während der EM
Wie erklären Branchenkenner die Entwicklung in der Sexarbeit während der Fußball-Europameisterschaft?
„Großereignisse wie die EM führen immer zu einer großen Nachfrage nach erotischen Dienstleistungen“, sagt Ola Miedzynska, Mitgründerin von Erobella, „wir als Erotikportal verzeichnen in den letzten Tagen und Wochen in den Austragungsorten der EM-Spiele einen deutlichen Anstieg an neuen Profilen von Sexarbeitenden.“
Kolja-André Nolte, Vertreter des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen, teilt im Kölner Stadtmagazin Express mit: „Wir verzeichnen bei unseren Mitgliedern keine Angst vor Überforderung, sondern eher eine Vorfreude auf ein paar mehr Kunden während der EM.“
Und LouLou Lamour, eine transsexuelle Sexarbeiterin, erklärt: „Für uns Sexarbeitende ist die anstehende Europameisterschaft eine wichtige Einnahmequelle. Der Anstieg der Preise ist eine natürliche Reaktion auf die erhöhte Nachfrage.”
Fest steht: Die Fußball-Europameisterschaft wird also nicht nur die Stadien, sondern auch das nächtliche Treiben in den Städten beleben, was sowohl für die lokalen Geschäfte als auch für die Sexarbeitenden eine lukrative Chance darstellt.