Eine Frau für zwanzig Männer. Man könnte auch sagen: Je oller, desto doller. Auf Pornoseiten gehören Gangbangs zu den am meisten geklickten Videos. Und auch auf Twitter und Instagram ist der sexuelle Gruppenverkehr längst salonfähig und erreicht derzeit – dank großer Reichweite der Pornfluencer – die Mitte der Gesellschaft.
Ist Gangbang Sex nur ein Trendthema oder steckt mehr dahinter? Und warum stehen Menschen überhaupt auf Sex in der Gruppe? In diesem Artikel geben wir Antworten.
Was ist eigentlich ein Gangbang?
Wo es sonst immer nur auf Qualität ankommt, geht’s beim Gangbang Sex um die bloße Masse. Wer jetzt aber denkt, dass bei einem Gangbang gleich viele Frauen wie Männer gefragt sind, der ist auf dem Holzweg. Beim Gangbang Sex sind per Definition die Männer in der eindeutigen Überzahl und teilen sich eine Frau ganz brüderlich – und zwar zur gleichen Zeit.
Machen wir einen kurzen Ausflug in die Geschichte. Der Begriff „Gangbang” stammt aus dem Englischen und setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Gang und Bang. In Großbritannien entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts viele sogenannte „Gangs”, also Banden, zu denen nicht nur Männer zählten, sondern auch vereinzelt Frauen.
Da ohne bedingungslosen Gehorsam diese Gruppierungen schnell und gewaltsam wieder auseinanderfielen, forderten die jeweiligen Bandenchefs oft Frauen dazu auf, sich den männlichen Mitgliedern der Gang sexuell zur Verfügung zu stellen. Denn was stärkt eine Beziehung besser als Sex? Eben. Das zweite Wort hingegen ist umgangssprachlich und lässt sich schlicht mit „Sex” übersetzen. Der Name ist also Programm.
Übrigens: Während das Wort Gangbang ursprünglich eine Gruppenvergewaltigung meinte, so bezeichnet es heutzutage in erster Linie einvernehmliche sexuelle Handlungen.
Ab wann spricht man von einem Gangbang?
Sobald mehr als drei Teilnehmer am Sex beteiligt sind, spricht man in der Regel von einem Gangbang. Ansonsten wäre es ja bloß ein Dreier. Übrigens: Nach oben hin gibt es keine Grenze.
Plötzlich populär: Der Porno Gangbang
Im Sommer 2022 sorgte die Influencerin Mademoiselle Nicolette (34) auf Instagram für einen kleinen Eklat: Im Rahmen ihres Dirty Donnerstags, einer Frage- und Antwort-Runde für ihre Fans, wurde die 34-Jährige nach ihrer Meinung zu Gangbang gefragt, worauf sie zur Antwort gab, sie fände das alles gut. Gangbang oder Bukakke, so lange alles safe abliefe und alle Beteiligten Lust darauf hätten – warum nicht?
Damit ist die Influencerin allerdings nicht die Erste, die Gangbang-Partys öffentlich unterstützt. In Wahrheit findet sich Nicolette sogar in einer illustren Runde wieder. So gab Pop-Sänger Ed Sheeran (31) in einem Interview bekannt, er wolle die rothaarige Spezies mit einem Gangbang retten. Andere, wie der Rapper Kollegah (38) beispielsweise, feiern in ihren Rapsongs Gangbangs – leider oft auch gewaltvoll und frauenverachtend.
Kann ein Gangbang feministisch sein?
Stichwort: Frauenverachtung. Warum stehen Frauen überhaupt auf Gangbangs? Und kann es eine Gangbang-Erfahrung eigentlich ohne Frauenhass geben? Die Feministin und Pornoregisseurin Paulita Pappel (34) sagt in einem Podcast: Ja!
Sie ist nämlich der felsenfesten Überzeugung, dass viele Frauen die Fantasie teilen, von vielen Männern zur gleichen Zeit sexuell beglückt zu werden. Für sie sei der Gangbang Porno die letzte Bastion, die es zu erobern gelte – und zwar für Frauen. Nicht für Männer.
Ob das wohl auch Aische Pervers (36) vor Augen hatte, als sie 2015 mit den Machern der Thriller-Serie „Homeland” einige Gangbang-Szenen für die Kultsendung drehte? Vermutlich nicht. Es war nämlich nicht Aische Pervers’ erster Gangbang vor der Kameralinse. Als professionelle Darstellerin im Pornobusiness war der zwölfstündige Dreh aber sicher trotzdem eine neue Erfahrung für sie. Immerhin war es ihr erster Gangbang-Termin, bei dem alles nur geschauspielert war. Zu echtem Sex kam es während den Dreharbeiten nicht.
Warum stehen Menschen überhaupt auf Gangbangs?
Wer sich mit einer Gangbang Party abseits einer klassischen Inszenierung als Porno Gangbang beschäftigt, der fragt sich vielleicht: Was ist eigentlich der Reiz an dieser Praktik? Vor allem für die jeweiligen Teilnehmer? Hier gibt es verschiedene Antworten.
Männer: Der Kitzel des Verbotenen
Für viele Männer hat so eine Gangbang Veranstaltung einen ganz besonderen Reiz. Dabei geht es vorrangig überhaupt nicht um die Anwesenheit der anderen Männer, sondern allein um die Frau im Zentrum des Geschehens – und Begehrens. Sie, als die Willige und Eifrige, erschafft durch ihre vermeintliche Unterwerfung einen Rahmen, in dem alles möglich ist. Somit entsteht eine Art „Kitzel des Verbotenen”.
Zusätzlich erleben die Zuschauer beim Gangbang Sex die Erregung der anderen automatisch mit. Dabei handelt es sich um eine kollektive Erfahrung.
Frauen: Ein Ganzkörperorgasmus
Für die teilnehmende Frau ist so ein Gangbangnatürlich eine extreme und intensive Erfahrung. Sie allein bekommt die volle Aufmerksamkeit und steht im Mittelpunkt.
Ob vaginal, oral, anal oder alles auf einmal – als Frau kann sie ihren ganzen Körper zum Lustzentrum machen und sich simultan stimulieren lassen. Und das wiederum bedeutet: Sie kann während so einer Porno Gangbang-Veranstaltung nicht nur einen, sondern gleich mehrere Orgasmen erfahren. Ein Ganzkörperorgasmus ist außerdem wesentlich leichter zu erreichen, da eine Frau über einen längeren Zeitraum auf vielfältige Weise sexuell stimuliert werden kann.
Hier finden Gangbang-Partys statt
Wer auf der Suche nach Gangbang-Treffen zum Mitmachen ist, der wird in den Sex-Communuties des Internets schnell fündig:
Im Joyclub gibt es eine eigene Gangbang-Gruppe, in welcher sich die Mitglieder über die Abläufe, Erfahrungen und Sicherheitsvorkehrungen bei Gangbang-Veranstaltungen austauschen. Auch Bilder und Videos können hier geteilt werden.
Gleiches gilt im Erotik-Forum auf Poppen.de. Hier gibt es außerdem einen eigenen Dating-Bereich mit Terminen für bevorstehende Gangbang-Treffen in ganz Deutschland.
Ganz egal, ob es der erste Gangbang ist oder ob man regelmäßig solche Events besucht – in den Sex-Communities und Foren des Internets gibt es unendlich viele Möglichkeiten auf Gleichgesinnte zu treffen.
