Feucht-fröhliches Schäferstündchen: Dafür sind, neuesten Statistiken zufolge, immer mehr Deutsche im Bett offen. Denn laut der Erotikplattform Joyclub findet jeder zehnte Mann und jede zwanzigste Frau Natursekt, also das Einbeziehen von Urin als sexuelle Komponente, heiß!
Die sogenannte Urophilie – auch als Urinspiele, Wassersport oder Golden Shower bezeichnet, gehört damit zu einem beliebten Fetisch der Deutschen.
Bewusstsein für Natursekt steigt
Die Erhebungen von Joyclub zeigen eine deutliche Tendenz: Das sexuelle Spiel mit Urin rückt vom Rand der Gesellschaft Schritt für Schritt mehr ins Bewusstsein der Mitte.
So stieg in den letzten Jahren der Anteil von den über 4 Millionen Mitgliedern, die sich mit einer Angabe im Profil zu Natursekt positionieren, von 30,5 % (2019) auf 33,9 % (2022) an. Wer online Natursekt-Kontakte sucht hat als gute Chancen auf ein Date.
Frankreich internationaler Urin-Sex-Sp(r)itzenreiter
Die Franzosen lieben nicht nur Champagner und Croissants, sondern wohl auch Natursekt. Echte Genießer eben! Kein Wunder, dass Frankreich im internationalen Joyclub-Vergleich ganz vorne liegt. Hier praktizieren nämlich 16,7 % der männlichen und 12,4 % der weiblichen Joyclub-Mitglieder das Spiel mit Urin in ihrem Sexleben.
Danach folgen Italien, Spanien, Österreich und die kleine Schweiz.
Deutschland ist (noch) Anpinkel-Schlusslicht
International gesehen ist Deutschland in Sachen Urinsex trotz des steigenden Interesses immer noch abgeschlagen. Von den etwa 4 Millionen Mitglieder, die im Juni 2022 zum Thema befragt wurden, lehnen rund 21,3 % der Männer und 28,6 % der Frauen Sex mit Anpinkeln strikt ab.
Nur 10 % der männlichen und 5 % der weiblichen Joyclub Mitglieder genießen die Golden Shower. Eine kleine Minderheit, nämlich 2,4 % der männlichen und 0,8 % der weiblichen Mitglieder, würde Sex mit Natursekt ausprobieren. Hier ist also noch deutlich Luft nach oben.
Erst Abneigung, dann Lustgewinn
Obwohl Deutschland in Sachen Natursekt-Erfahrung weit hinten im internationalen Vergleich liegt, heißt das im Umkehrschluss nur, dass der Fetisch noch kräftig Potential hat. Viele User wie Erwin (46) mussten die Lust am flüssigen Gold erst für sich entdecken. Für ihn wäre Natursekt früher nicht in Frage gekommen, heute möchte er diese Vorliebe nicht mehr missen.
„Bei Natursekt geht mein Turbo-Lader los. Das legt den Schalter in mir um und ich bin auf Sex programmiert“, so der 46-jährige. Vielleicht muss man sich eben im Kopf erst freimachen, bevor man diesen neuen Fetisch für sich entdecken kann.