Es gibt kaum eine sexuelle Fantasie, die es nicht gibt: Kinky Sex ist längst in vielen Betten angekommen und immer mehr Menschen trauen sich, ihre Wünsche auszuleben. Wir verraten, was Kinks sind und was das mit BDSM und Fetisch zu tun hat.
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Was ist kinky Sex?
Die Definition von Kink lautet übersetzt „pervers“ und bezieht sich auf sexuelle Vorlieben, die als „nicht normal“ gelten. Der Begriff „Kink“ leitet sich aus dem englischen Wort „Krümmung“ oder „Knick“ ab. Wer einen Kink hat, hat demzufolge keine geradlinige Sexualität, sondern einen Knick – und der macht das Ganze so lustvoll.
Was beim Sex normal ist, ist reine Definitionssache – Einvernehmlichkeit vorausgesetzt. Mit Kinks werden unkonventionelle und außergewöhnliche Fantasien und Präferenzen beim Liebesakt beschrieben. Während für den einen schon Rollenspiele und Sextoys als kinky gelten, geht der Kink für andere erst bei bizarren BDSM-Praktiken los.
Kinky Erotik ist das Gegenteil vom Vanilla- oder Blümchen-Sex. Einen Kink zu haben bedeutet, auf Sex zu stehen, der abgefahren und speziell ist. Kinks sind im Gegensatz zu Fetischen optional. Während Personen mit einem Fetisch diesen ausleben müssen, um sexuelle Erregung und Befriedigung zu erleben, sind Kinks eine Art Topping beim Sex. Fetische sind an sexuelle Lust gekoppelt – Kinks machen die Sache einfach lustvoller. Dennoch werden im Sprachgebrauch die Begriffe „Kink“ und „Fetisch“ oft synonym verwendet, um die Sache zu vereinfachen.
Was für Kinks gibt es?
Sexuelle Kinks können sich auf bestimmte Praktiken, Körperteile oder Gegenstände beziehen. Sie können einen BDSM- oder Fetisch-Bezug haben, müssen es aber nicht. Zu den bekanntesten Beispielen gehören:
Rollenspiele: Lehrerin verführt Schüler oder die nette Mieterin ist zahlungsunfähig – Rollenspiele in allen Facetten gehören zu den bekanntesten Kinks und bringen Schwung ins Liebesleben. Beide Partner schlüpfen in unterschiedliche Rollen und brechen aus ihrem Alltagsleben aus.
Swingen: Der Partnertausch im Swingerclub oder auf einer Swinger-Party sorgt für Abwechslung und befriedigt zeitgleich den Voyeurismus. Online findet man heutzutage ganz leicht Swinger-Kontakte.
Füße und Nylonstrümpfe: Die Lust auf Füße und Nylonstrümpfe ist verbreiteter, als man denkt. Fußfetischisten stehen auf alles, was mit den zarten Tretern zu tun hat. Die Füße des Partners werden in das Liebesspiel integriert oder sind zum Scharfmachen gedacht. Fußmassagen, Füße küssen und Strümpfe ausziehen stehen bei Kinkstern hoch im Kurs. Auch Fußfetisch-Kontakte findet man ganz leicht im Internet.
Sex in der Öffentlichkeit: Outdoor-Erotik ist beliebt bei Kinkstern, die den Kick lieben, erwischt zu werden. Aber auch für Freiluft-Fans ist Sex außerhalb der eigenen vier Wände eine gute Abwechslung, zum Beispiel im Auto, am See oder im Freibad.
Dirty Talk: Beim Dirty Talk flüstert man sich schmutzige Dinge ins Ohr, um sich entweder in Stimmung zu bringen oder einander beim Sex den Extra-Kick zu geben. Dirty Talk klappt auch digital mit Sexting-Kontakten.
Bondage: Bondage ist eine besondere Art von Fessel-Spiel, bei dem spezielle Seile und Knotentechniken verwendet werden, um den Partner bewegungsunfähig zu machen. Bondage findet meist im BDSM-Kontext statt.
Elektrostimulation: Durch spezielle Erotiktoys oder Reizstromgeräte verpasst man sich einen ungefährlichen Stromschlag. Schleimhautkontakt intensiviert das prickelnde Spiel.
Natursekt-Spiele: Das Faible für Natursekt wird auch Urophilie genannt, und wie der Name es vermuten lässt, handelt es sich um die Vorliebe für Urin. Natursekt-Praktiken werden teilweise beim BDSM praktiziert und dienen dabei der Erniedrigung, beispielsweise durch eine Femdom. Mittlerweile gibt es sogar Datingseiten mit Fokus auf Natursekt-Treffen.
Wachsspiele: Bei Spielen mit Wachs liegt der Reiz ganz klar im Schmerz. Für Wachsspiele werden allerdings keine normalen Kerzen verwendet, weil sie zu heiß werden. Man verwendet spezielle BDSM-Wachskerzen.
Neben den bekannteren Vorlieben gibt es in der Kink-Community auch weniger verbreitete wie Brennnessel-Fetisch, das umstrittene Eyeball-Licking (Lecken am Augapfel) oder auch den Klinik-Kink. Spezielle Vorlieben beim Sex beziehen sich auch auf Körperteile wie Brust, Bauch oder Hintern.
Was macht Kink-Erotik aus?
Damit kinky Sex allen Beteiligten Spaß macht, darf jede Praktik nur einvernehmlich stattfinden. Damit das jederzeit klar ist, ist ein Safeword das A und O. Das ist ein bestimmter Begriff, mit dem man jederzeit die Situation beenden kann. Für Kinks benötigt man einen gewissen Spieltrieb und natürlich Mut, zu den eigenen, nicht alltäglichen Vorlieben zu stehen.
Kink-Sex ist aufregend, unkonventionell und kann das Liebesleben befeuern, wenn sich gewisse Routinen eingeschlichen haben. Etwas Neues im Bett zu probieren, kann sogar die Beziehung retten. Statt Vanilla-Sex kann man einen Gang härter schalten und sich an softem BDSM wie Fesselspielen versuchen oder es mit Tantra-Erotik probieren – dem Pendant zum Lustschmerz.
Bei jeder Art von Kink sollte man auf Alkohol und Drogen verzichten. Sich Mut anzutrinken oder sich zu berauschen ist tabu, denn für das lustvolle Ausleben gewisser Vorlieben benötigt man einen klaren Kopf. Sind die Sinne getrübt, macht kinky Sex keinen Spaß. Ein ausgefallenes Liebesspiel lebt außerdem von Spontanität. Wenn der Kink keine Vorbereitung braucht, sollte man ihn spontan genießen, wenn die Lust kommt.
Übrigens: Seine speziellen Vorlieben kann man nicht nur bei echten Treffen, sondern auch online ausleben. Zum Beispiel mit kinky Chats oder auf Seiten mit Fetisch-Cams.