Sexuelle Vorlieben sind nichts, wofür man sich verstecken muss – einige sind allerdings so verrückt, extrem oder sogar ekelhaft, dass man sie kaum fassen kann. Wir verraten 10 komische Fetische und was hinter den skurrilen Vorlieben steckt.
10 extreme und komische Sex-Fetische, die es in sich haben
In Zeiten von Sexpositivität gehen viele Menschen offen und frei mit ihren sexuellen Vorlieben um. Fetische für spezielle Dinge, Materialien und Kleidungsstücke sind alltagstauglich geworden. Manche davon sind allerdings so außergewöhnlich und extrem, dass man zweimal nachlesen muss.
1) Nekrophilie: Sex mit Leichen
Nekrophilie ist ein extremer und für viele ekelhafter Fetisch, der als Paraphilie (sexuelle Störung) gilt und kurz gesagt die Lust am Akt oder sexuellen Handlungen mit toten Menschen ist. Eine Form der Nekrophilie ist die Thanatophilie, bei der Personen eine allgemeine sexuelle Vorliebe für totes Material oder Gegenstände haben. Sie sind allgemein erregt vom Tod, dem Sterben und der Vergänglichkeit.
Nekrophile sind normalerweise keine Leichenschänder, denn die meisten leben ihren Fetisch in einvernehmlichen Rollenspielen mit dem Partner aus oder nutzen entsprechende Medien.
2) Hybristophilie: Die Lust auf Bad Boys und Kriminelle
Bad-Romance- und Sex-Filme leben vom Klischee der braven Frau, die auf den knallharten Bad Boy steht. Wenn sie sich tatsächlich in Schwerverbrecher verlieben, haben diese Frauen womöglich Hybristophilie, was auch Bonnie-und-Clyde-Syndrom genannt wird.
Sex spielt dabei eine wesentliche Rolle – genauer gesagt, die Gefahr und die Risiken, die dabei für sie entstehen. Der Reiz des gesellschaftlich Verbotenen und Gefährlichen gibt ihnen den ultimativen Kick. Zum Glück lässt sich aber auch Hybristophilie gefahrlos in Rollenspielen ausleben.
3) Somnophilie: Erregt von schlafenden Menschen
Der Sleepy-Fetisch oder Somnophilie ist nicht so creepy, wie er klingt, denn in erster Linie geht es um die „Schönheit“ schlafender Personen. Sleepy-Fetischisten sind erregt vom Anblick, wenn jemand friedlich schläft, während sie dabei masturbieren. Die logische Konsequenz beim Sex mit Schlafenden wäre, dass diese aufwachen und der „Zauber“ für den Fetischisten vorbei ist.
Somnophilie hat nichts mit Nekrophilie zu tun. Sie wird einvernehmlich ausgelebt, indem eine Person sich schlafend oder bewusstlos stellt, während der andere seine erotischen Fantasien mit einzelnen erschlaffenden Körperteilen oder dem ganzen Körper auslebt.
4) Gips-Fetisch: Bewegungsunfähig, bis die Säge kommt
Beim Gips- oder Cast-Fetisch geht es weniger um das Material, sondern mehr um seine Wirkung: Gips lässt sich nur mit einer Gipssäge entfernen – ansonsten ist das Objekt der Begierde völlig bewegungsunfähig. Bei diesem skurrilen Fetisch werden einzelne Körperteile oder der gesamte Körper eingegipst, sodass die Person sich nicht mehr rühren kann.
Notfälle und Unfälle dürfen definitiv nicht passieren, weshalb diese Vorliebe in erfahrene Hände gehört. Die erotische Unbeholfenheit macht Gips-Fetischisten an, weil sie sich weder aus Fesseln winden können noch anderweitig „entkommen“.
5) Pedal Pumping: Männer sind erregt, wenn Frauen aufs Gas treten
Pedal Pumping ist ein Fetisch, der gleich zwei Vorlieben von Männern vereint: sexy Frauenbeine und Autos. Beim Car Cranking sind Männer davon erregt, wenn Frauen in Nylonstrümpfen, barfuß oder in High Heels kräftig wiederholt auf das Gaspedal eines Autos treten und ein dröhnender Motor-Sound erklingt.
Für diesen Fetisch gibt es eine eigene Porno-Kategorie: Pedal-Pumping-Porn. Experten vermuten, dass viele Männer von dem Anblick gekickt sind, wie ein Frauenfuß auf einem phallischen Symbol wie dem Gaspedal herumtritt – erinnert an Ballbusting und Trampling.
6) Agalmatophilie: Puppen und Statuen sorgen für Sexlust
Der Anblick von Michelangelos „David“ sorgt bei Personen mit Agalmatophilie oder auch Statuophilie für feuchte Träume. Klingt skurril, ist aber kein neuer Fetisch, denn schon der zyprische König war verliebt in eine Elfenbeinstatue. Heutzutage sind es eher Sexpuppen als Steinstatue, die Fetischisten erregen.
Agalmatophilie ist nämlich die sexuelle Faszination für unbelebte, nackte menschliche Darstellungen und Abbilder wie Puppen, Statuen oder auch Gemälde. Diese Vorliebe kann so weit gehen, dass Männer echte Beziehungen mit Sexpuppen haben, die sie realen Frauen vorziehen.
7) Dendrophilie: Bäume umarmen mit erotischen Hintergedanken
Dendrophilie ist ein Objektfetisch, bei dem sich die Personen in Bäume verlieben und sich sexuell zu ihnen hingezogen fühlen – was weit über esoterische Baumumarmungen hinausgeht. Sie fühlen sich zu einer bestimmten Baumart hingezogen, deren Geruch oder Aussehen sie sexuell anziehend finden.
Für Dendrophilisten sind Bäume beseelte Wesen im Sinne des Animismus. Esche, Birke und Eiche üben eine Anziehungskraft auf sie aus und sie fühlen sich zu bestimmten Baumarten hingezogen. Baumliebhaber setzen auf einvernehmlichen Sex mit „ihrem“ Gehölz – Baumschändungen sind in der Szene ein No-Go.
8) Formicophilie: Krabbeltiere sorgen für lustvolles Kribbeln
Viele Menschen können kaum im selben Raum mit Spinnen sein, während Formicophilisten eine erotische Vorliebe für kleine Krabbeltiere auf ihrem Körper haben – besonders an den Genitalien. Sie erregt es, wenn Insekten über ihre nackte Haut krabbeln, beißen oder sie anpinkeln.
Vorrangig geht es um das Stechen, Brennen oder Kitzeln, das die Sechsbeiner hinterlassen. Oft finden Fetischisten es aber auch heiß, wenn sie unbeteiligte Personen mit ihrer Vorliebe schockieren und für Ekelgefühle sorgen.
9) Dacryphilie: Lust auf Sex, der zum Heulen ist
Personen mit Dacryphilie, einem Tränen-Fetisch, stehen darauf, wenn andere weinen. Genauer gesagt sorgt ein tränenüberströmtes Gesicht bei ihnen für sexuelle Erregung. Laut Experten geht es nicht nur um den Anblick, sondern um die offene und ehrliche Gefühlsregung des Gegenübers und die Emotionen, die ihn zum Weinen gebracht haben.
Im BDSM-Kontext können das aber auch Tränen vom Lustschmerz sein oder aus einem Rollenspiel heraus. Während vielen Partnern wohl die Lust vergeht, wenn ihr Lieblingsmensch weint, kommen Tränen-Fetischisten erst richtig auf Touren.
10) Vorarephilie: Die Vorliebe, verschlungen zu werden
Dieser seltsame Fetisch wird auch kurz „Vore“ genannt und beschreibt die Vorliebe, von etwas verschlungen zu werden, jemanden zu verschlingen oder Zeuge davon zu sein. Das kann ein Mensch, ein Tier oder ein Monster sein. Bei Vorarephilie können Fetischisten verschiedene Rollen einnehmen: Sie sind selbst das Raubtier, die Beute oder Beobachter der Szene.
„Soft Vorer“ stehen drauf, halb verschlungen oder verdaut, dabei aber nicht verletzt zu werden, während „Hard Vorer“ gebissen und gekaut werden wollen. Auch die Vorstellung, komplett verdaut zu werden, kann sehr erregend sein.