Guter Sex muss hart und dreckig sein? Auf keinen Fall: Sinnlicher und gefühlvoller Kuschelsex ist mindestens genauso befriedigend. Warum am Klischee von langweiliger Kuschelerotik nichts dran ist und welche Kuschelstellungen am intensivsten sind, erfährst du hier.
Was ist Kuschelsex?
Kuschelsex gilt oft als Blümchensex für Anfänger oder als Vorspiel, bevor es richtig knallt. Kuschelerotik ist aber mehr als Liebemachen zwischen Rosenblüten, Duftkerzen und der Best-of-Platte von Bon Jovi. Kuschelsex ist eine Sexpraktik, bei der sich zwei Menschen innig, zärtlich und mit viel sinnlichem Kontakt lieben.
Statt wildem Gerammel mit orgasmischem Endspurt geht es um Nähe, Intimität, Streicheln und intensives Küssen: Kuschelsex ist Slow Sex!
Beim Kuscheln wird im Körper das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das nicht umsonst als Kuschel- und Bindungshormon gilt. Es sorgt für Wohlbefinden, stärkt das Vertrauen und festigt die Bindung zu deinem (Sex)Partner. Sex und Kuscheln ist folglich die perfekte Kombination.
Wer steht auf Kuschelerotik?
Frauen wollen immer kuscheln und Männer stehen nur auf tabulosen Sex? Laut einer Studie des Datingportals Secret.de stimmt das nicht: 37 Prozent der befragten Männer stehen auf zärtlichen Sex. Bei den Frauen sind es 30 Prozent.
Zum Vergleich: 11 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen stehen auf härteren Sex. Zählt man ein sanftes Vorspiel, Küssen und den Wunsch nach Achtsamkeit zum Kuschelsex, sind es sogar 56 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen.
Laut Secret.de-Expertin Andrea Bräu belegen die Zahlen einen Bewusstseinswandel beim Thema Sex. Im Eronite-Interview verrät sie, dass Achtsamkeit (und damit auch Kuschelsex) boomt: „Die Menschen haben keine Lust mehr, immer zu performen, zu funktionieren und das gilt auch für den Sex.” Performance-Druck und sportliche Höchstleistungen haben mit sinnlichem Sex nichts zu tun.
Und auch das Sex-Dating-Portal C-Date.de veröffentlicht: Kuschelsex gehört bei ihnen zu den meistgewählten Vorlieben. Besonders in Berlin ist gefühlvoller Sex total angesagt – und das aus gutem Grund, wie Sexologin Dania Schiftan bei bz-berlin.de verrät. Ihrer Einschätzung nach haben Menschen in schnelllebigen Großstädten wie Berlin ein Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit.
Last, but not least ist Kuschelsex auch ein beliebtes Porno-Genre. 2019 verzeichnete die Porno-Plattform Pornhub einen Anstieg in der Kategorie „Romantic” um 102 Prozent. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Porno-Tube-Seiten eher für harte Sexclips bekannt sind.
Die besten Kuschel(sex)stellungen
Kuschelsex ist am schönsten, wenn du deinem Partner tief in die Augen schauen kannst und ihr ganz viel innigen Körperkontakt miteinander habt. Dafür eignen sich einige Sexstellungen besser als andere:
Missionarsstellung: Der Klassiker für sinnliche Kuschelerotik
Die Missionarsstellung kann beim Vanillasex ein echter Gamechanger sein, denn in der altbekannten Sexstellung steckt viel Potenzial! Während die Frau auf dem Rücken liegt und der Mann auf ihr, während er sich mit den Händen oder Ellenbogen abstützt, könnt ihr euch tief in die Augen schauen. Ihr tauscht leidenschaftliche Küsse aus, flüstert euch liebevolle Worte ins Ohr und habt sozusagen Vollkörper-Kontakt. In dieser Stellung findet ihr problemlos einen sanften Rhythmus miteinander. Pro-Tipp: Ein Kissen unter dem Po hebt das Becken an und erleichtert das Eindringen.
Löffelchenstellung: Gefühlvoller Sex und Nackenküsse inklusive
Die Löffelchenstellung ist perfekt für sinnlichen Sex: Der Mann liegt hinter der Frau und dringt von hinten in sie ein. Während sie sich an seine Brust schmiegt, kann er ihren Nacken küssen, den Duft ihrer Haare einatmen und ihre Brüste sowie ihre Klitoris mit der Hand verwöhnen. Währenddessen kannst du als Frau an seine Hüfte greifen und ihm zeigen, welchen Rhythmus du brauchst und wie intensiv er stoßen soll.
Reiterstellung: Kuschelstellung für softe Cowgirls
Die Reiterstellung ist auch was für Cowgirls, die es sanft mögen! Während der Mann bequem auf dem Rücken liegt, setzt sich die Frau auf ihn und hat die volle Kontrolle über Geschwindigkeit, Rhythmus und Tiefe. Beim Kuschelsex kannst du ihn in sanften Wellen „reiten” und dich zwischendurch nach vorn lehnen und auf seiner Brust kuscheln. Ihr habt intensiven Augenkontakt und er kann deine Brüste und Klitoris verwöhnen. Als Mann hast du einen umwerfenden Blick auf deine Sexpartnerin, wenn sie auf dir „thront”.
Liebesknoten: sich Seite an Seite intensiv lieben
Beim Liebesknoten ist der Name Programm: Du liegst mit deinem Partner eng umschlungen Seite an Seite – ähnlich wie bei der Löffelchenstellung, nur andersherum. Schichtet eure Beine abwechselnd übereinander und streichelt mit der freiliegenden Hand eure Hotspots wie Nippel, Klitoris oder Po-Falte. In dieser Kuschelstellung kann er nicht so tief eindringen und beide können das Tempo bestimmen. Außerdem kannst du nach dem Sex einschlafen, ohne die Position zu wechseln.
Im Stehen: gefühlvoller Sex mit Standing Ovation
Kuschelsex im Stehen ist etwas für Pärchen, die ungefähr gleich groß sind. Während der Mann an der Wand lehnt, das rechte Bein anwinkelt und seinen Fuß an der Wand abstützt, umarmt sie ihn. Das linke Bein wird angewinkelt und direkt neben ihm platziert. Jetzt müsst ihr euch beide, so nah es geht, aneinanderdrücken. In dieser Stellung könnt ihr knutschen, euch überall berühren oder der Mann dringt in die Frau ein. Als Mann kannst du das Gesicht deiner Liebsten in die Hänge nehmen und sie intensiv küssen, während sie dich gegen die Wand drückt.
Kuscheliger Sex kennt viele Facetten
Wir sehen: Kuschelerotik hat viele Facetten und sorgt durch unterschiedliche Spielarten und Stellungen für Abwechslungen. Wer behauptet, Kuschelsex sei langweilig, hat jedenfalls keine Ahnung.