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Forscherin findet: „Pornos werden oft zu Unrecht verteufelt“

Madita Oeming findet Pornos werden zu Unrecht verteufelt
Madita Oeming forscht zu Pornos und findet, dass die Filme zu Unrecht einen schlechten Ruf haben. Foto: @maditaoeming/Instagram

Die deutsche Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming forscht eifrig in Sachen Porno. Warum sie der Meinung ist, dass der Pornofilm seinen schlechten Ruf nicht verdient und warum das Thema aus der Schmuddelecke raus muss, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Respektiert die Sexarbeiter!

Auf den Punkt gebracht: Im Sex-Podcast von zeit.de steht Oeming Rede und Antwort zum Thema „Pornofilm“. Ihr ist in erster Linie wichtig, „dass das Stigma gegenüber Pornografie und somit auch gegenüber Sexarbeit bekämpft wird“.

Madita Oeming macht sich für Sexarbeiter stark
Madita Oeming macht sich für Sexarbeiter stark. Foto: @maditaoeming/Instagram

Unter anderem das feministische Anti-Porno-Lager würde den in der Erotik-Branche arbeitenden Menschen nämlich nicht genug Respekt entgegenbringen. Besser als die permanente Abwertung der Porno-Industrie wäre es, gemeinsam daran zu arbeiten, deren Missstände aufzudecken und zu verbessern.

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Pornos sollten gefeiert und gefördert werden

„Wir könnten das feiern, was Pornos richtig machen, anstatt sie als Ganzes zu verteufeln“, schlägt Oeming vor. Das wäre doch viel effektiver als die unproduktive Zensur- und Verbotskeule, die im öffentlichen Diskurs stets ausgepackt werde.

Manche Filmbeiträge könnten zudem als Kunst angesehen werden, weshalb man sie im Rahmen der staatlichen Filmförderung fördern sollte. Auch an Filmhochschulen und Universitäten dürfe der Pornofilm für die Studierenden kein Tabuthema mehr sein.

Warum Pornos für Empowerment stehen

Unter Empowerment versteht man das Erreichen eines höheren Grades von Autonomie. Laut Oeming kann der Konsum von Pornos und die damit einhergehende Selbstbefriedigung zu einer solchen Selbstbestimmtheit führen, da Pornofilme die Möglichkeit bieten, herauszufinden, was sich für einen selbst sexuell gut anfühlt.

Die Pornografie eröffne zudem die Möglichkeit, neue sexuelle Impulse zu erhalten. Und zu seinem Partner könnte man sagen: „Hier, das sieht aus, als würde es Spaß machen. Können wir das mal ausprobieren? Oder auch sagen: Das ist gar nichts für mich.“

Madita Oeming Pornos stehen für Empowerment
Laut Madita Oeming stehen Pornos für Empowerment. Foto: @maditaoeming/Instagram

Außerdem würden viele „queere Menschen und Transpersonen beschreiben, was für eine wichtige Rolle Pornografie auch hatte im Entdecken und Annehmen ihrer Sexualität sowie im Verstehen ihrer Körper.“

Pornokonsum und die Suche nach erfüllter Sexualität

Laut Oeming führt der Konsum von Pornofilmen weder pauschal zu einer besseren Sexualität noch zu weniger Spaß im Bett mit dem Partner. Auf jeden Menschen würden sich Pornos unterschiedlich auswirken. Ob zum Vor- oder Nachteil hängt auch von der Stabilität der Persönlichkeit ab.

Pornodarsteller sind auch nur Menschen!

Zudem gäbe es bei den Pornoseiten im Internet große Qualitätsunterschiede sowie unterschiedlich starke Möglichkeiten für die Darsteller, sich zu vermarkten. So würden Internetseiten, die ihre Inhalte umsonst anbieten nicht nur ein wirtschaftlicher Nachteil für die Beteiligten sein, sondern oftmals jeglichen Kontext des Films wie die Angabe von Cast und Crew vermissen lassen.

Darstellern hätte man damit der Chance beraubt, eine echte Fanbase aufzubauen. Wer einmal den Social-Media-Kanal eines Pornostars besucht hat, würde zudem erfahren: „Das sind halt Menschen. Die haben Hunde, die haben Kinder, die haben Eltern, die putzen ihre Wohnung. Das löst automatisch mehr Empathie und den Wunsch aus, dieser Person Rechte zu geben und diese Person gut zu behandeln.“ 

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Autor: Stefan

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