Sie wollte ihre eigene Herrin werden – und die Herrin ihrer Kunden. Die attraktive Domina Aurora Nia Noxx aus Hamburg startete aus Leidenschaft ein umfangreiches BDSM-Business. Heute bildet sie in der „Mistress Academy“ Frauen aus, die ebenfalls Domina werden wollen.
Aurora Nia Noxx wurde aus ihrem Job gedrängt, weil sie nebenberuflich Domina war
Nicht immer hat sich Friederike Zabel, so der bürgerliche Name von Aurora Nia Noxx, in hautenge Lack-Kostüme geschmissen und Männer erniedrigt. In ihrem ursprünglichen Job arbeitete sie zunächst glücklich innerhalb eines Marketing-Teams für eine Versicherung. Doch irgendwann war dieser Beruf nicht mehr fordernd genug für die junge Hamburgerin.
In einer der ersten Episoden ihres Podcasts erzählt Aurora, wie sie dann Domina wurde: „Ich saß mit meiner Freundin zusammen beim Cocktail und wir klagten über unser Leben, wie eintönig es sei. Ja, sie war Hure, ich im Marketing und irgendwie war unser Leben eintönig auf unsere ganz verschiedensten Arten.“
Veränderung musste also her. Nachdem Überlegungen zur Gründung einer eigenen Escort-Agentur mit ihrer Freundin im Sande verliefen, absolvierte die Marketing-Fachfrau eine Ausbildung zur Domina in Hamburg. Mit Begeisterung. „Wie geil, ey, ich will das unbedingt machen, ich will als Domina arbeiten“, beschreibt sie ihre Gedanken, als die Arbeitsweise der strengen Herrinnen genauer kennengelernt hatte.
So kam die Domina zu ihrem Namen
Und so machte sie ihren Traum von der Arbeit als Domina wahr: Ab 2013 arbeitete die pralle Blondine zunächst nebenberuflich unter dem Namen Lady Aurora. Irgendwann war der einfache Name jedoch kein Alleinstellungsmerkmal mehr – und „Lady“ war der Hamburgerin ohnehin zu viel Mainstream.
Schließlich kam sie mit Hilfe von Bekannten und ein wenig Brainstorming auf den Namen Aurora Nia Noxx. Zwar ist der Titel ein wenig komplizierter zu merken, doch die Domina interessiert das nicht. Schließlich gibt sie den Ton an, nicht andere. Auf ihrem Blog schreibt sie als Erklärung einfach: „Ich fand den Namen übertrieben gut.“
Aurora Nia Noxx kann sich als Vollzeit-Domina selbst verwirklichen
Als das Doppelleben der fleißigen Angestellten und knallharten Domina in ihrem Hauptjob bekannt wurde, gab es jedoch Stress. Den konnte Aurora kaum nachvollziehen.
„Neben meinem richtigen Namen steht ja kaum in der Autosignatur drin: ‚…alias Aurora Nia Noxx, übrigens abends Domina‘. Wäre natürlich geil gewesen“, erzählt sie lachend im Podcast. Das Beschäftigungsverhältnis ging allerdings irgendwann in die Brüche. Vor allem, weil Aurora das Gefühl hatte, sich selbst nicht frei entfalten zu können.
Eines Tages dachte sie: „Hey, ich bin gut im Job der Domina. Ich bin da verdammt gut drin. Ich verdiene da in einer Woche mehr als in dem Job, für den ich studiert habe, in einem Monat.“
So kündigte Aurora Nia Noxx ihren Regeljob und startete ein umfangreiches Femdom Business inklusive der Buchveröffentlichung „Abends heiße ich Aurora“, Beziehungs-Beratungen, Lifestyle-Coaching, Modelabel und schließlich sogar einer eigenen Domina-Schule. Nebenbei ist die starke Powerfrau auch in Fetisch-Filmen zu sehen, produziert einen eigenen Podcast (u. a. bei iTunes und Spotify zu hören) und betreibt erotische SM-Profile auf MyDirtyHobby, Big7, OnlyFans und BestFans.
Auch auf „normalen” Social Media Plattformen ist sie aktiv, bspw. kann man sie in heißen Fetisch-Outfits auf Instagram bewundern.
Wie werde ich eine Domina? Mistress Academy macht Schülerinnen fit fürs BDSM-Business
„Für Selbstbewusstsein, Selbstliebe und ein geileres Liebesleben“ – das Motto der Mistress Academy zeigt, dass es sich bei der Domina-Ausbildung nicht nur um einen Beruf, sondern um eine Berufung handelt.
Aurora selbst hat sich lange Zeit mit Persönlichkeitsentwicklung und -coaching beschäftigt und so sieht sie es auch als ihre Aufgabe, neben dem Handwerk der Domina einen positiven Einfluss auf die persönliche Entwicklung ihrer Domina-„Coachees“ zu nehmen.
Die Idee für ihre eigene Domina-Schule kam, als ihr kurzzeitig während des Berufsverbots während der Corona-Pandemie der direkte Kontakt zu ihrer Kundschaft weg brach. Seitdem können Frauen in einem achtwöchigen Kurs alles übers lustvolle Quälen erlernen.
Hoden-Folter oder schmerzhafte Doktorspiele: SM-Praktiken sind abgestimmt auf die Domina-Schülerinnen
Wer einen Domina-Kurs bei der Frau mit den stahlblauen Augen besucht, wird dementsprechend nicht einfach mit Standard-Techniken abgespeist. Stattdessen passen sich die Inhalte an den Spezialgebieten und Stärken der Damen an.
So lernte beispielsweise die Ex-Krankenschwester Geneviere Malediv ihre medizinischen Kenntnisse auch in lustvoll-schmerzhaften „Klinik-Spielchen“ umzusetzen. Etwas radikaler ging es hingegen bei Zonya la Belleza zu, einer sehr dominanten Ex-Soldatin. Die kümmert sich nur zu gern um Praktiken der CBT (Cock and Ball Torture). Dabei malträtiert sie gekonnt Hoden und Penis ihrer männlichen Kundschaft.
Damit die Dominas alle Techniken in einer praktischen Umgebung lernen und sich dabei auch daran gewöhnen, unter allen Umständen die harte Fassade aufrecht zu erhalten, arbeitet Aurora Nia Noxx bei praktischen Lektionen immer mit lebendigen Beispielen. Eine Win-Win-Situation für Herrinnen, Schülerinnen und Sklaven.
Apropos Umgebung: Mittlerweile hat Aurora Nia Noxx ein eigenes Domina-Studio eröffnet. Ihr „Mistress Empire“ in Hamburg bietet auf 320 Quadratmetern reichlich Platz für BDSM-Kurse und -Sessions.