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Sex ohne Penis-Stimulation? Muffing verspricht heiße Orgasmen

Muffing Sex ohne Penis-Stimulation
Muffing ist eine Sexpraktik, die ohne Penis-Stimulation auskommt. Foto: christefme - 123RF.com

Was wie eine Süßigkeit klingt, beschreibt eine Sexpraktik, bei der Männer ekstatische Orgasmen erleben sollen, ohne ihren Penis zu benutzen. Muffing nennt sich die Technik, die ursprünglich für Transfrauen gedacht ist, aber auch Männern mit Erektionsproblemen zu mehr Lust verhilft. Wir verraten dir, was hinter dieser besonderen Stimulationsart steckt und wie du sie anwendest.

Was versteht man unter Muffing?

Beim Muffing stehen die Hoden im Mittelpunkt – genauer gesagt die Leistenkanäle, denn die werden mit dem Finger stimuliert und penetriert. Der Begriff stammt aus der Feder der transsexuellen Autorin Mira Bellwether aus Iowa. In ihrem Buch „Fucking Trans Women“ (2010) beschreibt sie die Muffing-Technik als Gamechanger für ein lustvolles Sexleben von Transfrauen, die heißen Sex genießen wollen – ohne ihren meist noch vorhandenen Penis zu benutzen. Das Buch beschreibt detailliert, was bei Transfrauen und ihren Liebhabern im Bett abgeht – eine Anleitung, die sich Männer ebenfalls nicht entgehen lassen sollten. 

Muffing ist nämlich auch perfekt für Cis-Männer, die Erektionsprobleme haben oder neue Wege zum Orgasmus gehen wollen. Statt mit dem Penis die Partnerin zu penetrieren, kannst du dich als Mann mit dem Finger selbst penetrieren – oder deine Partnerin ranlassen. Diese Praktik ist übrigens ungefährlich, wie der Urologe Dr. Curtis Crane im Interview mit Vice bestätigt: „Ich glaube nicht, dass jemand einen Sicherheitskurs absolvieren muss, bevor er auf eine Muffing-Party geht.“ 

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Die Leistenkanäle im Fokus

Autorin Bellwether selbst beschreibt ihre Leistenkanäle als „cunts“, von denen beim Muffing „einer oder beide (mit dem Finger) gef**kt werden“. Zusammengefasst ist Muffing genau das. Warum sich diese Art Penetration so gut anfühlt, weiß Dr. Crane: „Anatomisch gesehen befinden sich der Nervus ilioinguinalis und der Nervus genitofemoralis, die beide für die Empfindung im Genitalbereich sorgen, direkt in diesem Kanal.“ 

Mann hat Muffing-Sex
Beim Muffing werden die Leistenkanäle stimuliert. Foto: nd3000 – 123RF.com

Die Leistenkanäle sind übrigens die Bereiche, in die sich deine Hoden zurückziehen, wenn du beispielsweise in kaltes Wasser springst. Sie befinden sich auf der Außenseite der Hoden unter der Haut und verbinden die Genitalien mit der Bauchhöhle. Laut Bellwether haben die Leistenkanäle anfangs ungefähr den Durchmesser deines Fingers, lassen sich aber weiter dehnen – wie eine Vagina. Wichtig: Aufhören, wenn du mit dem Finger nicht weiterkommst! 

So funktioniert Muffing

Bevor du drauflos fingerst, solltest du dir die Fingernägel schneiden. Der schwierigste Part ist, den Eingang in die Leistenkanäle zu finden, weil er unter der Haut liegt. Am einfachsten geht es, wenn du hinter dem Penis auf einer Seite nach oben streichst, bis du einen kleinen Hohlraum über dem Hoden spürst. An dieser Stelle übst du leicht Druck aus und dringst mit dem Finger in die Hodenhaut ein. Der Hodensack umschließt deinen Finger jetzt wie ein Kondom.   

Schiebe deinen Finger nach oben und zur Seite und et voilà: Du bist im Leistenkanal angekommen. Übe so viel Druck aus, wie es sich lustvoll anfühlt und fingere dich zum Orgasmus! Bevor du Muffing mit deinem Partner probierst oder selbst bei anderen anwendest, solltest du die Praktik bei dir selbst üben. Vielleicht fühlt sich diese Technik anfangs merkwürdig und anders als die Stimulation deines Penis an, aber wenn du langsam vorgehst, erlebst du intensive und unvergleichliche Orgasmen. 

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Autor: Vivien Schadewaldt

Vivien Schadewaldt ist zertifizierte ganzheitliche Sexualberaterin und erfahrene Erotik-Autorin. Sie ist außerdem Co-Host vom Sex-Podcast „Bedtime Talk“ auf Spotify.

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