Das Masturbieren in der Öffentlichkeit übt einen ganz besonderen Reiz aus. Wer draußen selbst Hand anlegt, rechnet damit, gesehen zu werden. Vor aller Welt heimlich blankzuziehen und sich selbst zu berühren, ist ein Kick, dem Menschen mit exhibitionistischen Neigungen nicht widerstehen können. Aber wie fühlt es sich an, öffentlich zu onanieren, und worauf sollte man achten? Hier gibt’s die Antworten.
Warum masturbiert man in der Öffentlichkeit?
Ist es wirklich „nur” der Reiz, beim Masturbieren erwischt zu werden, oder warum onanieren Menschen gerne in der Öffentlichkeit? Hier ein paar Gründe:
Di**** schreibt im poppen.de-Forum: „Ich liebe es draußen, unterwegs, auf einer Bank. Ich mag das prickelnde Gefühl, vielleicht überrascht zu werden und vielleicht in der Ferne andere Menschen zu sehen. Ich mag die Kühle an meinem heißen Schw*** und hinterher das befriedigende Gefühl.” Neben dem Kick, gesehen zu werden, spielt das Gefühl, die eigenen Genitalien aus den Klamotten zu befreien, eine Rolle.
Im Gute-Frage-Forum verrät User Jo3591: „Am schönsten ist es für mich, wenn ich völlig nackt bin. Sehr gerne mache ich es auch nackt in der freien Natur, aber nur, wenn ich alleine bin oder wenn ich sicher sein kann, dass es niemanden stört.” Manchmal geht es auch einfach um Nacktheit und darum, den Körper und die Lust ganz frei in der Natur zu spüren – und gar nicht unbedingt darum, gesehen zu werden.
Was sind die Hotspots für Menschen, die gerne öffentlich masturbieren?
Es gibt einen Unterschied zwischen öffentlichem Masturbieren und Selbstbefriedigung in der Öffentlichkeit: Ersteres passiert an Orten, an denen definitiv Menschen unterwegs sind, wie im Sommer am Strand. Zweiteres geschieht an Locations, die zwar öffentlich zugänglich, aber nicht stark besucht sind – wie ein Wald.
Ein User im JOYClub-Forum treibt es (mit sich selbst) richtig bunt: „Ich mache es fast immer überall, daheim, im Auto, im Geschäft, auf der Toilette, im Auto, bei Familie und Freunden.“
Und auch 6969hornygirl69 im Gute-Frage-Forum hat schon jede Menge Locations ausprobiert: „Ja, habe schon in Restaurant, Flugzeug, Bus, Zugklo, Zug, Umkleide, Kino, Feld, Wald, See, Schule, Auto, beim Einkaufen mit Vibro-Ei, Schwimmbad.”
Frust oder Lust? Das passiert, wenn man in der Öffentlichkeit onaniert
Wer andere Personen bei seinen Solo-Spielen nicht stört, kann richtig Spaß dabei haben und den Kick bis zum Ende auskosten. So, wie dieser User im JOYclub-Forum berichtet: „Aufm Parkplatz hab ich’s zusammen mit einer ziemlich besten Freundin gemacht, jeder für sich, zusammen für uns. Wir hätten auch was anderes zusammen tun können, fanden es aber besser, es uns selbst zu machen — wir hatten so die völlige Kontrolle über das rege Geschehen auf dem Parkplatz, jeder, der vorbeikam, konnte uns sehen, aber keiner hat was mitgekriegt.”
Was für die einen super erregend ist, verstört und belästigt andere – wie Benutzer 156058, 23, im Forum von planet-liebe.com eine Situation im Bus beschreibt. Er fuhr allein mit einer weiblichen Person die letzten Stationen und hörte plötzlich ein leises Stöhnen hinter sich. Als er vorsichtig hinschaute, bemerkte er, dass die Frau ihre Hand in der Hose hatte und einen lustvollen Gesichtsausdruck machte: „Ich hatte leider keine Zeit, in irgendeiner Art und Weise zu reagieren, weil ich aussteigen musste. Die Frau kannte ich auch nicht.”
Tipps, wie man sicher in der Öffentlichkeit masturbiert
Selbstbefriedigung, die öffentlich passiert, ist unter Umständen eine Sexualstraftat nach § 183 StGB: eine Form von exhibitionistischen Handlungen.
Wenn man öffentlich masturbiert und alle Beteiligten damit einverstanden sind, ist es okay. Ist das aber nicht der Fall und andere Personen werden unfreiwillig Zeuge der Solonummer und fühlen sich durch den Anblick oder die Geräusche belästigt oder gestört, sieht das schon anders aus. Allerdings gibt es in Deutschland auch das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Wird man erwischt, kommt es daher eher selten zu einer Anzeige, wenn man einen guten Anwalt hat.
Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, sollte man sich eine Location suchen, die nicht unbedingt durch Dritte und schon gar nicht durch Kinder einsehbar ist. Im Wald, auf dem Feld, an einer abgelegenen Badestelle oder in der hintersten Umkleidekabine ist man sicher vor neugierigen Blicken – auch, wenn das dem ein oder anderen die Lust nimmt. Sicher ist sicher.
Wenn man aber unbedingt einen besonderen Kick braucht und weder in der U-Bahn noch im Freibad an sich halten kann, sollte man so dezent und geschickt masturbieren, dass es tatsächlich niemand mitbekommt. Leichte Kleidung, die man schnell zur Seite schieben kann und eine Sonnenbrille, die lustvolle Blicke versteckt, können helfen.
Wer auf Nummer sicher gehen will und auf den Reiz beim öffentlichen Masturbieren nicht verzichten möchte, trifft sich mit Gleichgesinnten auf Swinger-Events. Dort findet man garantiert Zuschauer, die den Anblick sehr erregend finden.
Was tun, wenn man unfreiwillig öffentliche Selbstbefriedigung erlebt?
Immer wieder berichten vor allem Frauen in den Medien von sexueller Belästigung durch Exhibitionisten, die ungefragt ihre Genitalien zeigen und in der U-Bahn oder in anderen öffentlichen Locations onanieren. Für Betroffene stellt das eine klare Grenzüberschreitung dar. Die Hamburger Wendo-Trainerin (Wendo ist eine Art feministische Selbstverteidigung) Anika, 31, meint: „Bestenfalls kann die Frau direkt am Anfang der Eskalation – denn das ist ein Übergriff immer – intervenieren.”
Man sollte also die Situation direkt und lautstark ansprechen oder sich Hilfe von anderen holen. Wer das nicht kann, sollte einfach weggehen. Unter Umständen ist auch der Gang zur Polizei sinnvoll. Allerdings erfasst diese öffentliches Masturbieren nicht gesondert und es gilt auch nicht unbedingt als sexuelle Belästigung.