Du kennst es wahrscheinlich aus Lesben-Pornos. Frauen, die einen Gurt mit Umschnalldildo tragen und damit ihre Partnerin nehmen. Pegging-Sex ist so ähnlich, nur, dass der Mann dabei in den Genuss der penetrativen Stimulation durch eine Frau kommt. Aber warum lassen sich viele Hetero-Männer gerne anal verwöhnen und worauf sollte man beim Pegging achten? Wir verraten es dir!
Was ist Pegging genau?
Wortwörtlich bedeutet Pegging, abgeleitet vom englischen Verb „to peg“, soviel wie „dübeln“ oder „auspflocken“. Beim Pegging-Sex wird ein sogenannter „Strap-On“ getragen, eine Art Hüftgurt mit Dildo oder Vibrator. Diesen schnallt sich Frau um, damit er passiven Analsex genießen kann.
Klingt schwul? Ist es nicht, denn ein Mann, dem Anal-Pegging gefällt, muss weder bi noch homosexuell sein. Genauso wenig sind Frauen, die es mögen, ihre Partner zu vögeln, zwangsläufig Dominas oder BDSM-Fans, auch wenn Pegging oft mit Femdom-Spielen in Verbindung gebracht wird.
Für viele Paare ist Pegging eine Erfahrung, die das gemeinsame Sexleben aufwertet und das gegenseitige Vertrauen vertieft. Der Rollentausch sorgt dafür, dass der Mann sich hingeben und damit eine ganz neue Perspektive kennenlernen kann. So, „als würde man von der PlayStation 1 zur PlayStation 4 wechseln“, zitiert die Journalistin Gina Tonic einen ihrer Pegging-Partner im Lifestyle-Magazin Vice.
Warum ist Anal-Pegging so geil?
Ein Hetero-Mann, der sich gern etwas in den Allerwertesten schieben lässt? Das führt selbst in unserer übersexualisierten, aufgeklärten Welt noch zu großem Staunen, ja gar zu Entrüstung.
Analsex, speziell bei Männern, ist etwas hochgradig Verdorbenes, Verbotenes, für viele fast pervers. Und genau das macht Pegging so heiß. Es ist verrucht, schmutzig und unartig. Und verbotene Sachen machen doch am meisten Spaß, oder?
Außerdem eröffnet Analsex Lustgefühle, die Mann sich vorher kaum hätte vorstellen können. Denn das männliche Lustorgan, die Prostata, wird dabei intensiv stimuliert. Zudem verlaufen rund um den Anus viele Nerven, was zu göttlichen Orgasmen führen kann.
Auch für die Frauen der Schöpfung wird Pegging dadurch zu einer reizvollen Erfahrung. Sie haben die Macht, können erleben, wie sich Männer sonst beim Doggystyle fühlen und umgekehrt kann Mann es sich mal ordentlich von hinten besorgen lassen.
„Jeder Mann sollte ein Mal im Leben penetriert worden sein. Das würde ihm helfen, Frauen zu verstehen…“, sagte einst der Modedesigner Tom Ford in einem Interview mit dem Männermagazin GQ.
Männer können dank des Rollentauschs dem Leistungsdruck und sexuellen Erwartungen entfliehen, sich ganz fallen lassen und ihre Partnerin von einer neuen Seite kennenlernen. Denn die damit verbundene Machtverschiebung bereitet so viel Lust wie kaum etwas anderes. Kein Wunder, dass 2020 die Verkaufszahlen von Strap-Ons beim britischen Sextoyshop „Lovehoney“ um satte 200 Prozent gestiegen sind!
Pegging Tipps und Stellungen für Anfänger
Du hast Lust, deinen Partner anal zu verwöhnen oder dich von deiner Partnerin peggen zu lassen? Dann sprich das Bedürfnis behutsam an und fall nicht mit der Tür ins Haus (oder mit dem Plug in den Po), vor allem, wenn ihr vorher noch nie in diesen Gefilden unterwegs wart. Tastet euch im wahrsten Sinne behutsam heran.
Gegenseitiges Vertrauen ist dafür das Wichtigste, ihr solltet in eurer Beziehung offen und ehrlich über Sex sprechen können. Wenn sich einer von euch mit dem Rollentausch unwohl fühlt, respektiert das und überredet den anderen nicht dazu.
Hygiene ist beim Analsex besonders wichtig. Geht vorher duschen, entleert den Darm und macht eventuell eine Darmspülung (kein Muss, da der Darm selbstreinigend ist). Wascht euch und das Spielzeug auch hinterher gründlich. Ein Kondom über dem Umschnalldildo spart eine aufwändige Reinigung.
Beginnt mit einer entspannenden Öl-Massage, streichelt den Bereich um Damm und Anus und beginnt damit, nur einen Finger einzuführen. Später könnt ihr Plugs, Analketten und schmale Dildos testen, bevor ihr zum eigentlichen Pegging-Sex übergeht. Achtet darauf, den Anus vorsichtig zu dehnen und macht beim ersten Eindringen keine ruckartigen Bewegungen!
Vieeeel Gleitgel ist außerdem absolut essentiell, denn der Darm bzw. Anus produziert selbst kein gleitfähiges Sekret. Verwendet also immer ausreichend vom feuchten Nass, am besten spezielle Analgleitgele mit langanhaltender Formulierung.
Geeignete Pegging-Stellungen sind außerdem der Schlüssel zum Erfolg. Die beliebteste Pegging-Position ist der Doggy-Style. Sie steht oder kniet hinter ihm und hat so perfekten Zugang zu seinem Hintern. Er kann sich aber auch in Reiterstellung auf ihren Strap-On setzen. Außerdem bietet sich die Missionarsstellung an. Dabei kniet sie zwischen seinen Beinen, kann ihm in die Augen sehen und zusätzlich seinen Penis stimulieren.
Ist Pegging-Sex gefährlich?
Der Po, das unbekannte Wesen. Zumindest für viele Heteros, deshalb stellt ihr euch vorm Peggen möglicherweise die Frage nach Risiken dieser Sexpraktik. Einen Mann anal zu penetrieren birgt allerdings nicht viel mehr Gefahren als Analsex generell mit sich bringt.
Allen voran gehören dazu die Verletzungsgefahr und damit verbundene Schmerzen, die durch unsensibles bzw. zu schnelles Eindringen, zu wenig Gleitgel oder ein fehlendes Warm-up entstehen können. Analsex sollte nicht wehtun, bei Schmerzen also unbedingt stoppen und dann behutsam weitermachen.
Da sich im Darm natürlicherweise viele Bakterien tummeln, sollte auf Hygiene geachtet werden. Alles, was mit dem Anus in Berührung kommt, darf nicht an Schleimhäute wie Mund oder Vagina gelangen. Für erste Pegging-Versuche könnt ihr auch Einweghandschuhe verwenden.
Kontakte finden, die auf Pegging stehen
Du bist Single und hast Lust auf Pegging? Dann trau dich und suche gezielt nach Pegging Dates. Auch als Paar könnt ihr interessante Kontakte für Sex mit dem Strap-On finden.
Gute Anlaufpunkte für ein Pegging-Date sind Sexportale und BDSM-Kontaktbörsen online, ein Pegging-Forum wie Joyclub oder Erotik Clubs und BDSM-Partys. Auch professionelle Domina-Kontakte oder ambitionierte Femdoms machen deine Pegging-Träume wahr.
Arschgeilen Sex erleben
Bist du bereit für den besten Sex deines Lebens? Dann solltest du Pegging unbedingt ausprobieren! Bloß keine falsche Scham, denn die ist beim Sex sowieso total unangebracht. Offenheit wird hier belohnt und vielleicht können wir dann alle endlich mal aufhören, hinter vorgehaltener Hand über heißen Hetero-Mann-Analsex zu sprechen. Der liebe Gott hat die Prostata schließlich nicht umsonst erfunden.