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Präejakulat: Wenn der Penis wie eine defekte Softdrink-Maschine tropft

Präejakulat tritt vor dem Samenerguss aus
Das Präejakulat tritt bei sexueller Erregung noch vor dem Samenerguss aus dem Penis aus. Foto: MelnikovSergei - Shutterstock.com

Männer, wir müssen reden. Und zwar über das Präejakulat, euren Lusttropfen. Was ist das eigentlich genau? Wie viel Vorsaft ist normal? Und was können Kerle machen, um mehr oder weniger Precum zu erzeugen? Das alles und noch vieles mehr, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Was ist der Lusttropfen?

Der Begriff Lusttropfen beschreibt schon ziemlich exakt, worum es sich eigentlich handelt: Die klaren und zähflüssigen Tropfen (bei den meisten Männern sind es nur Tröpfchen, beim ein oder anderen kann es aber auch mal mehr werden), die bei sexueller Erregung schon vor dem Samenerguss aus dem Penis kommen, das ist das Präejakulat, das Precum, der Lust- oder Vorsaft. Für die besonders Sinnlichen unter euch hat sich sogar der elegante Begriff Sehnsuchtstropfen etabliert, auch andere Bezeichnungen wie Glückstropfen oder eben Lusttropfen sind verbreitet.

Lusttropfen läuft an Penis herunter
Das Präejakulat wird u. a. auch als Sehnsuchtstropfen, Vorsaft oder Lusttropfen bezeichnet. Foto: Garna Zarina – Shutterstock.com

Der männliche Freudentropfen wird nicht in den Hoden produziert und ist damit kein Sperma. Mutter Natur schickt ihm den Orgasmus als eine Art natürliches Gleitmittel voraus, das die Harnröhre reinigt und geschmeidiger macht. So können die Samen später noch besser an ihr Ziel gelangen. 

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Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass im Freudentropfen dennoch Spermien enthalten sind, bleibt Vorsicht geboten. Kommen die Schleimhäute in Kontakt mit dem  Lusttropfen, kann weder eine Infektion noch eine Schwangerschaft gänzlich ausgeschlossen werden. 

Wie entsteht der Lusttropfen?

Kommen wir kurz mal zu den Hardfacts und werden ein bisschen medizinisch: Das Präejakulat wird von den Cowperschen- oder auch Bulbourethraldrüsen produziert. Das sind etwa erbsengroße Schleimdrüsen, die unter der Prostata und seitlich entlang der Harnröhre liegen. 

Der Vorsaft entsteht durch sexuelle Erregung des Mannes und bewirkt, dass das eher saure Milieu in der Harnröhre basischer wird. Spermien mögen es nicht gerne sauer, weshalb vermutet wird, dass das Precum nicht nur die Harnröhre des Mannes, sondern auch die Vagina der Frau neutralisiert. 

Kann Mann sein Präejakulat steigern?

Wenn es dir gefällt, besonders feucht zu werden, kannst du deine Lustsaftproduktion sogar noch ein bisschen steigern. Dabei kommt es vor allem auf Geduld an. Je länger du die Stimulation deines Penis aushältst ohne abzuspritzen, desto mehr Precum wird produziert. 

Grundsätzlich gilt: Alles was dich geil macht, fördert die Päejakulatsproduktion. Da die verantwortlichen Drüsen unterhalb der Prostata liegen, könntest du auch damit beginnen, diesen verborgeneren Teil beim Sex mit einzubeziehen. Das lohnt sich nicht nur um die Vorsaftproduktion zu steigern, sondern kann dich im Bett noch einmal in ganz andere Welten befördern. Nicht umsonst gilt die Prostata als der männliche G-Punkt. Prostata-Massagen, auch erstmal nur von außen, bringen dich daher in Kontakt mit deinem inneren Lustorgan. 

Mann trainiert Lusttropfen durch Beckenbodentraining
Mit Hilfe von Beckenboden-Training können die für die Lusttropfen zuständigen Drüsen besser stimuliert werden. Foto: engagestock – Shutterstock.com

Und es gibt noch weitere Möglichkeiten, die Produktion des Präejakulats zu steigern: Aus medizinischer Sicht gibt es Hinweise darauf, dass ein Training der Beckenbodenmuskulatur hilfreich sein kann. Kräftige Muskeln im Bereich um die Peniswurzel sind nicht nur gut für die Prostata, sondern können auch die für den Lusttropfen zuständigen Drüsen besser stimulieren.

Bei manchen Männern helfen aber auch die heißesten Gedanken und die aufregendste Stimulation nicht. „Ich gehöre zu den Männern, die absolut keine Lusttropfen produzieren. Das heißt, ich habe einen Orgasmus und dann ejakuliere ich. Vorher kommt da gar nichts, auch bei höchster Erregung”, schreibt zum Beispiel ein Nutzer des Joyclubs

Hilfe, ich produziere zu viel Präejakulat!

Durchschnittlich produziert Mann zwischen wenigen Tropfen und einem Teelöffel Präejakulat. Wird es doch mal etwas mehr, fragst du dich vielleicht auch, ob bei dir etwas nicht stimmt. „Bei mir tropft es schon ein wenig mehr, sodass die Eichel herrlich feucht und glänzend ist”, schreibt ein Nutzer der Plattform poppen.de. Besonders im jugendlichen und frühen Erwachsenenalter berichten Männer, dass sie schon beim Anblick oder beim Gedanken an eine schöne Frau nicht nur eine feuchte, sondern eine richtig nasse Unterhose bekommen. Besorgniserregend ist das nicht. 

Wie viel Liebessaft ein Mann produziert, ist individuell verschieden. Wenn du von dir selbst weißt, dass du nicht nur im Bett, sondern auch im Alltag feucht wirst, lohnt es sich manchmal, ein Wechselhöschen im Gepäck zu haben. Ansonsten nimmt die Menge an Precum mit den Jahren ohnehin ab und wird auf ganz natürliche Art und Weise reduziert. 

Lässt sich der Lusttropfen reduzieren oder verhindern?

Klar, nicht alle Männer empfinden Vorsperma als angenehm. Für viele stellt sich die Frage, ob es möglich ist, Freudentropfen zu verhindern. Die Antwort fällt leider ernüchternd aus: Es ist kompliziert.

Lusttropfen steigern durch Masturbation
Beim Masturbieren kann man die Kontrolle über seinen Penis bei Stimulation trainieren und so auf Dauer auch die Lusttropfen reduzieren. Foto: Marko Aliaksandr – Shutterstock.com

Wer seine Lustsaftproduktion herunterfahren möchte, der muss vor allem eins: Üben. Es gilt, die Stimulation des Penis bei der Masturbation (und später beim Sex) besser zu kontrollieren und die eigene Körperreaktion bewusst zu steuern. Das mag möglicherweise nicht bei jedem auf Anhieb klappen. Aber mit ausreichend Training lässt sich die Menge an Lusttropfen tatsächlich verringern.   

Kann man durch den Vorsaft schwanger werden?

Schwanger durch Lusttropfen? Leider ja, auch schon ein paar Lusttropfen in der Vagina können zu einer Schwangerschaft führen. Zwar enthält das Präejakulat an sich kein Sperma, es kann aber in der Harnröhre verbliebene Spermien mit ausschwemmen. Sind diese Spermien noch aktiv, kommt es mit etwas Pech bereits zu einer Befruchtung.

Angst vor Geschlechtskrankheiten: So gefährlich ist Precum wirklich

Ob du einen tropfenden Penis nun geil findet oder nicht, über ein paar Dinge solltest du in jedem Fall Bescheid wissen. Gelangt beim Oralverkehr nur das Precum und nicht das Sperma in den Mundraum, muss sich um eine HIV-Infektion noch keine Sorgen gemacht werden. Die Mundschleimhäute sind weniger durchlässig und der abgegebene Lusttropfen wird durch den Speichelfluss verdünnt. 

Glückstropfen kann Geschlechtskrankheiten verbreiten
Über das Präejakulat können Geschlechtskrankheiten verbreitet werden. Foto: Jarun Ontakrai – Shutterstock.com

Ganz anders sieht es beim Vaginal- und Analverkehr aus. Sowohl die Gebärmutter- als auch die Darmschleimhäute sind für Krankheitserreger wesentlich leichter zu durchdringen. Neben einer HIV-Infektion kann das Präejakulat deshalb auch Chlamydien, Gonorrhoe, Pilzinfektionen und andere Geschlechtskrankheiten verbreiten. Ein Grund mehr also, warum der Coitus Interruptus, also das Herausziehen des Penis vor dem Abspritzen, keine gute Idee ist. 

Sind Glückstropfen das bessere Gleitmittel?

Ihr seht also, auch Männer können ein feuchtes Höschen bekommen. Der Lusttropfen ist nichts, wofür ihr euch schämen braucht. Auch dann nicht, wenn aus den Tröpfchen doch mal ein kleiner Fluss wird. Nutzt was ihr habt und haltet es wie dieser Nutzer von poppen.de, der berichtet:  „Bei mir kommt da richtig viel raus, und zwar so viel, dass mein ganzer Schwanz feucht ist […] Nach einer gewissen Zeit brauche ich kein Gleitgel mehr. Ich finde es geil und die meisten Frauen auch.”

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