Ob es diese Investition ins Weißbuch der Steuerzahler schafft? Martin Dulig (49, SPD), Verkehrsminister von Sachsen, fördert mit seinem Ministerium das Porno-Portal „Porn Better“. Die Idee dahinter: Pornos sollen hochwertiger und klischeefreier werden.
25.200 Euro für Porno-Portal
Nicht nur mit dem Verkehr auf der Straße beschäftigt sich das Ministerium unter der Leitung von Martin Dulig. Auch der Geschlechtsverkehr – zumindest der vor der Kamera – liegt im Kompetenzbereich des Ministeriums, welches sich auch ums Digitale kümmert.
Ein Dorn im Auge der Politik ist die Porno-Industrie schon seit langem. Nicht, weil Sex und Nacktheit dargestellt werden, sondern weil sie nach Meinung der Beteiligten ein Falsches Bild von Sex vermittle.
Daher fördert das sächsische Verkehrsministerium nun das Porno-Portal „Porn Better“ für ein Jahr mit einer stolzen Summe von 25.200 Euro. Die Plattform wurde von drei engagierten Frauen gegründet, die für eine bessere Pornowelt kämpfen wollen. Dabei geht es auch darum, Sexfilme für Frauen attraktiver zu machen.
„Das, was im gängigen Erotik-Mainstream angeboten wird, ist oft echt Schrott. Sexistisch, frauenverachtend, voller Klischees“, zitiert die Bild Luna Hein, eine der Mitbegründerinnen des von Steuergeldern geförderten Porno-Portals.
Verkehrsministerium will alternative Pornos fördern
Das Prinzip ist hier also nicht die Regulierung von Pornos, sondern das Angebot an Alternativen auszukundschaften. Die Pornos auf der Plattform sollen unter guten Arbeits- und Produktionsbedingungen gedreht worden sein und auch „das Richtige“ zeigen: Diversität, Konsens und Safer Sex gehören dazu.
Direkt auf der Plattform hochgeladen werden die Pornos jedoch nicht. „Porn Better“ prüft lediglich verschiedene Anbieter – mittlerweile sind es 30 Hardcore-Pornoseiten – und gibt für sie eine Bewertung ab. Dabei wird sogar auf den Preis geachtet. Gegenüber Bild erklärt Luna Hein: „Wir verweisen dabei ausschließlich auf Bezahlseiten mit Alters-Check, auch, um den Zugang für Minderjährige zu erschweren.“