Gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport, viel Bewegung – Die Welt ist voll von Fitness-Tipps. Doch warum findet man kaum Infos, wie man sich mit Sex wirklich fit halten kann? Ein Forscherteam hat nach harten Fakten gesucht und ist zu einem enttäuschenden Ergebnis gekommen.
Über Sex als Sport wurde wenig geforscht
Während sich die einen Forscher mit Raketenwissenschaften beschäftigen, kümmern sich andere eher um Nebensächliches. Genauer: Um die schönste Nebensache der Welt. Die Ergebnisse findet man anschließend in wissenschaftlichen Magazinen wie den Archives of Sexual Behavior.
Genau dort hat eine Forschergruppe der Universität im spanischen Almeria nun einen Artikel mit dem unschuldigen Titel „What Are the Physical Demands of Sexual Intercourse?“ veröffentlicht. Zu Deutsch: Wie anstrengend ist eigentlich Sex für den Körper?
Die Antwort der Forscher bleibt vage, denn das Team forschte nicht selbst, sondern fasste lediglich vergangene Studien zusammen. Davon fanden sie nur 18 Stück – die sich zudem nicht alle einig waren.
Einige der Veröffentlichungen stammen außerdem bereits aus den fünfziger Jahren und gelten hinsichtlich der technischen Möglichkeiten nicht gerade als up-to-date.
Insgesamt also eher eine magere Ausbeute. Aber vielleicht machen Menschen „es“ ja einfach lieber, als darüber zu forschen?
Sex ist wie gemütliches Joggen mit Abschluss-Sprint
Ein gutes Argument für mehr Sex in der Praxis als in der Theorie liefern sich die Forscher selbst: Sex verbraucht Kalorien. Doch mit etwa 100 Kalorien pro flotter Nummer ersetzt Sex keinen Marathon und kein Fußballspiel, sondern eher eine kleine Runde Joggen durch den Park.
Dabei kommt es laut der Wissenschaftler darauf an, wie lange das Stelldichein dauert und in welcher Position es zur Sache geht. Gesunde Menschen können so gerne mal eine halbe Stunde miteinander Spaß haben, ohne gleich vor Anstrengung umzufallen.
Liebende mit Herz-Kreislauf-Problemen finden besser schneller zum Abschluss, denn aus den untersuchten Studien geht klar hervor, dass der Puls beim Sex in die Höhe schießt. 90 bis 130 Mal schlägt das Herz pro Minute, wenn es zur Sache geht. Beim Orgasmus pumpt es die Endorphine sogar mit bis zu 170 Herzschlägen pro Sekunde durch den Körper.
Von wegen Kamasutra: Missionarsstellung gilt als riskant
Einige Forscher machten sich sogar die Mühe, unterschiedliche Stellungen und die Belastungen beim Sex genau zu untersuchen.
Die Studien belegen, dass die Missionarsstellung die Lendenwirbelsäule am stärksten belastet. Aber auch das Cowgirl, den Skorpion oder Superman können die Forscher aus Andalusien nicht für Menschen mit Rücken-, Hüft- oder Schulterproblemen empfehlen.
Ausweg schafft der Doggystyle, bei der die Frau auf allen Vieren kniet und der Mann von hinten in sie eindringt. Diese Stellung gilt als weniger belastend für Gelenke und Wirbel.
Geringe Qualität bei den bisherigen Sex-Studien
Zum Glück ist die Datenlage insgesamt zu schlecht, um sich ernsthaft Sorgen über Spätfolgen von häufigem Sex zu machen. Die Forscher fordern indes mehr „high-quality“ Studien, um besser zu verstehen, was beim Sex mit dem Körper passiert.
Normale Menschen geben sich bis dahin sicher mit den banalen Fakten zufrieden: Sex kann anstrengend sein, macht aber auch glücklich. Für diese Erkenntnis braucht man kein Wissenschaftler zu sein.