Zu wenig oder gar kein Sex kann negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die Lebensqualität und sogar die Gesundheit haben – besonders bei älteren Menschen. Ergotherapeutin Laura Stenzel weiß, wie sie ihren unfreiwillig sexlosen Patienten wieder zu mehr Spaß im Bett verhilft. Ihre Lösung: Sextoys auf Rezept!
Ältere Menschen haben oft nicht den Sex, den sie wollen
Studien belegen, dass zwar mehr als die Hälfte der älteren Menschen sexuell aktiv ist, aber auch, dass Sex in dieser Generation ein Tabuthema ist. Christliche Wertvorstellungen und das Mindset, Sex sei ein reiner Akt der Fortpflanzung gepaart mit dem Dogma „Über Sex spricht man nicht“, nimmt den Best Agern die Lust im Liebesleben. Das führt laut Laura Stenzel vom DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e. V.) dazu, dass besonders ältere Menschen unter sexuellen Störungen leiden.
Das betrifft besonders Männer, denn sie haben wesentlich mehr Hemmungen, mit jungen Ärztinnen und Therapeutinnen über Erektionsprobleme zu sprechen – dabei gibt es viele verschiedenen Hilfsmöglichkeiten.
Sextoys als Therapie?
Neben Allgemeinärzten, Gynäkologen und Urologen können auch Ergotherapeuten wie Laura Wenzel Menschen mit Libidoproblemen helfen. Dazu nutzt sie eine Kombination aus Entspannung, sexueller Aufklärungsarbeit und den individuellen Therapiemöglichkeiten des jeweiligen Krankheitsbildes ihrer Patienten. Dabei setzt sie auch auf spezielle Hilfsmittel und Beratung, indem sie ihren Patienten schlichte Sextoys vorstellt – ohne Pink, Glitzer und andere Gimmicks. Die gibt es unter bestimmten Voraussetzungen sogar auf Rezept vom Arzt des Vertrauens verschrieben.
Sexspielzeuge sind eine gute Möglichkeit, um spielerisch die eigene Lust wiederzuentdecken und auf Entdeckungsreise zu den eigenen Hotspots zu gehen – unabhängig vom Alter, Geschlecht oder körperlichen Einschränkungen.
Jeder Körper ist für tollen Sex geschaffen
Ergotherapeuten erkennen die sexuellen Probleme ihrer Patienten, ohne dass diese aktiv darüber sprechen. Die häufigsten Ursachen für ein Libidotief sind Depressionen, Schlaganfälle, ein veränderter Hormonhaushalt, Bluthochdruck, Rheuma, die Folgen einer Querschnittslähmung oder einer OP. Aber auch viele Medikamente haben Nebenwirkungen, die für tote Hose sorgen – bei Männern und Frauen.
Obwohl zu wenig oder gar kein Sex zu gesundheitlichen Problemen führen kann, reden kaum Menschen mit ihrem Arzt darüber, denn sie bieten Patienten oft nicht den geeigneten Raum für offenen Gespräche über Sex, Liebe und Körperbewusstsein. Aber genau hier sieht Laura Wenzel einen der Hauptgründe für ein unerfülltes Liebesleben: „Oft erlebe ich, dass gerade ältere Menschen sich durch das eigene Kopfkino ausbremsen“. Und in dem haben nur junge, attraktive Personen guten Sex.
Dieses Trugbild hemmt nicht nur alternde Frauen in ihrer Sexualität, sondern auch Männer, die nicht „immer können und wollen“. Sie vermeiden Sex und Intimität aus Angst zu versagen oder nicht dem Schönheitsideal zu entsprechen – dabei ist jeder Körper für tollen Sex geschaffen. Und den erobern sich Patienten von Laura Wenzel bspw. mit Sextoys zurück.