Situationship ist derzeit in aller Munde. Was steckt hinter der Mischung aus Beziehung und Affäre, wie erkennst du dabei Red Flags und wie beendest du eine Situationship, wenn es dir damit nicht gut geht? Wir haben die Antworten.
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Was ist eine Situationship?
Situationship ist der Definition nach eine Beziehungsform, in der man situativ entscheidet, welches Label gerade passt. Es ist eine „Grauzone“ zwischen Freundschaft und Beziehung. Hier geht es nicht um offizielle Beziehungsdefinitionen, klare Verpflichtungen oder Pläne für die Zukunft – sondern um eine Art von Verbindung, die irgendwo dazwischen liegt.
Es ist die perfekte Lösung für diejenigen, die sich nicht entscheiden können, ob sie nur Freunde, Affäre oder doch mehr sein wollen. In einer Situationship können zwei Menschen emotional und/oder sexuell miteinander verbunden sein – ohne klare Verbindlichkeiten und Druck.
Das Problem: Es kann auch sein, dass eine Person in der Situationship mehr will als die andere, was zu Unsicherheit und Verwirrung führen kann. Die Grenzen zwischen Freundschaft, Beziehung und Situationship können manchmal unscharf sein und es ist wichtig, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren, um Missverständnisse und Herzschmerz zu vermeiden.
Situationship: Der Unterschied zu Freundschaft plus, Beziehung und Affäre
Der Unterschied zwischen Situationship, Freundschaft Plus, Beziehung und Affäre ist manchmal ziemlich subtil, weil es in jeder Beziehungsform um eine Art von emotionaler und/oder sexueller Verbindung geht.
Bei einer Freundschaft Plus oder Friends with Benefits geht es um Sex mit einem engen Freund – romantische Gefühle? Fehlanzeige! Im Gegensatz zur Situationship sind die Grenzen in einer Freundschaft Plus in der Regel klar definiert und beide Parteien sind sich einig, dass sie eine rein körperliche Beziehung haben und trotzdem Freunde sind.
Bei einer Sex-Affäre geht es ebenfalls nur um das Liebesspiel, mit dem Unterschied, dass man nicht unbedingt eine emotionale Verbindung zum anderen hat – wie das bei Freundschaft Plus der Fall ist. Eine Affäre findet oft auch neben einer festen Beziehung oder Ehe statt, ohne dass der Partner von der Liaison weiß.
Bei einer festen Beziehung geht man All-in, wie Paartherapeutin Tara Christopeit im Interview mit Zeit Online bestätigt: „In einer Beziehung bekenne ich mich stolz vor aller Welt zu der Person, die ich liebe, und sage: ‚Schaut her, dieser Mensch ist an meiner Seite, weil ich das so will.‘“ In einer Situationship sieht das vergleichsweise so aus: „In einer Situationship wird bei der Frage ‚Willst du mit mir gehen?‘, ein Vielleicht angekreuzt.“
Das kann problematisch sein, weil dich dein Partner wie eine Ware konsumiert, bei der er sich noch unsicher ist, ob er sie behalten will – oder besser umtauscht. Liebe, Wertschätzung, Vertrauen, Ehrlichkeit und Sicherheit haben es in dieser Beziehungsart schwer. Exklusivität wie in einer festen Beziehung gibt es nicht.
Red Flags, die auf eine Situationship deuten
Du bist dir nicht sicher, ob du gerade in einer Situationship steckst oder willst wissen, woran du diesen Datingtrend erkennst? Dann solltest du auf diese Red Flags achten:
Gefühle sind Tabu: Ihr sprecht nicht über Gefühle, Grenzen und Erwartungen – obwohl ihr euch küsst, sehr intim miteinander seid und Sex habt.
Stillstand und keine Zukunftspläne: Eure Beziehung entwickelt sich nicht weiter und dein Partner hat kein Interesse, mit dir Zukunftspläne zu schmieden. Anbahnende Verbindlichkeiten werden geblockt.
Freunde und Familie sind Fremde: Du lernst weder seine Familie noch seine Freunde kennen, obwohl ihr euch schon einen langen Zeitraum datet.
Niemand erkennt, ob ihr ein Paar seid: Nach außen hin präsentiert ihr euch nicht als Paar und dein Partner stellt dich nicht eindeutig bei anderen vor.
Der Beziehung fehlt Tiefgang: Du hast das Gefühl, dass du deinen Partner nicht richtig kennst. Ihr habt keine tiefe Verbindung zueinander und die Gefühle sind eher oberflächlich.
Treffen sind immer spontan: Eure Dates finden meist spontan statt. Wenn du langfristige Treffen absprechen willst, weicht der andere aus oder vertröstet dich.
Situationship vs. Friends with Benefits: Oberflächliche Gefühle sind vorhanden, aber ihr bezeichnet euch nicht als Freunde. Wenn ihr euch trefft, landet ihr meistens im Bett.
So kannst du eine Situationship beenden
Wenn du auf verbindliche Beziehungen mit Label stehst, die klar und eindeutig sind, wird eine Situationship bei dir für Frust sorgen. Damit du nicht im Herzschmerz versinkst, solltest du die Sache beenden, bevor du emotional zu tief drinsteckst und unglücklich bist. Frage dich, was du dir wirklich wünschst und was du benötigst, um in einer Beziehung glücklich zu sein: Freiheit und keine Verpflichtungen oder Exklusivität und Verbindlichkeit?
Wünschst du dir eine (monogame) Langzeitbeziehung, solltest du ein klärendes Gespräch mit deinem Partner führen. Nur so veränderst du die Situation und bekommst entweder ein Label für eure Beziehung oder die Möglichkeit, getrennte Wege zu gehen und Klarheit zu haben. Wenn du deine Situationship beenden willst, ist es wichtig, standhaft zu bleiben. Gib nicht nach, wenn die andere Person versucht, dich umzustimmen, sondern bleibe bei deiner Entscheidung.
Beende die Situationship respektvoll. Es ist wichtig, dass du den anderen respektvoll behandelst und seine Gefühle berücksichtigst. Vermeide Schuldzuweisungen und erkläre, dass die Beziehung für dich nicht mehr funktioniert. Sei ehrlich zu deinem Gegenüber und packe ihn nicht in Watte, um ihn zu schonen. Sei transparent und authentisch und sage klar und deutlich, warum du keine Situationship auf Dauer willst. Vielleicht sieht dein Partner das ähnlich und ihr habt die Chance auf eine feste Partnerschaft – ohne Wenn und Aber.