Vormittags in der Uni büffeln, abends die sexuellen Wünsche von Freiern erfüllen. So sieht der Alltag von Johanna* (22) aus. Die junge Leipzigerin ist eine von vielen Studentinnen in Deutschland, die mit Sex Geld verdienen und so ihr Studium finanzieren.
Wie managt Johanna ihr Doppelleben und wie kam sie überhaupt zur Prostitution? ErotikBlitz hat ihre Geschichte anhand ihrer Erzählungen aufgeschrieben.
Neuanfang in der Großstadt
Als ich vor zwei Jahren zum Studieren nach Berlin gezogen bin, war ich voller Vorfreude. Die erste eigene Bude und tun und lassen können was ich möchte – ohne Einmischung meiner Eltern.
Auch das Studium hat mir auf Anhieb gut gefallen. Am Anfang war zwar alles etwas viel, aber ich habe direkt in der Einführungswoche einen älteren Kommilitonen kennengelernt, der mir alles gezeigt hat. Und süß war er auch noch, sodass wir ein paar Mal zusammen in der Kiste landeten.
Studentin Johanna bekam Geldprobleme
Nach knapp einem halben Jahr Berlin zwischen aufregenden Partys und Pauken im Hörsaal, musste ich leider feststellen, dass mein Geld immer knapper wurde. Der Umzug hielt sich noch im Rahmen, aber die laufenden Kosten haben mir zunehmend zu schaffen gemacht: Miete, Essen und Trinken, Versicherungen, neue Klamotten, Lernmaterial und so weiter.
Die Lösung für dieses Problem war klar: Ich brauchte einen Nebenjob. Im Internet habe ich mich auf die Suche gemacht, aber viele Jobs haben mir überhaupt nicht zugesagt. 12 Euro die Stunde fürs Kellnern? Nur wenn's gar nicht anders geht, dachte ich mir.
Sexcam-Jobangebot für Studentinnen
Dann stieß ich auf eine Anzeige, die mein Interesse weckte: „Lukratives Angebot: Frauen für Sexcam gesucht, ideal für Hausfrauen und Studentinnen“. Ich schrieb dem Inserierenden eine Mail und erkundigte mich nach den Verdienstmöglichkeiten. Wenige Stunden später hatte ich eine Antwort im Posteingang, in der mir ein möglicher Verdienst zwischen 50 bis 70 Euro pro Stunde in Aussicht gestellt wurde – je nachdem, wie sehr ich mich „anstrengen“ würde.
Da leuchteten die Geldscheine in meinen Augen und spannend klang das Ganze für mich als sexuell aufgeschlossenen Menschen auch. Also probieren über studieren, dachte ich mir. Im weiteren Schreibverlauf erhielt ich den Link zu einem Sexcam-Portal, wo ich mich registrieren sollte. Gesagt, getan.
Studentin wird zur Prostituierten
Das Strippen vor der Cam war dann auch tatsächlich ein paar Monate mein Job. Meine anfängliche Angst, dass mir ein Kommilitone zuschauen könnte, verflog schnell: Als ich merkte wie viele Camgirls auf dem Portal täglich online gehen, sah ich die Gefahr, dass ausgerechnet meine Show jemand von der Uni sehen würde, als äußerst gering.
Jeden Abend sendete ich für 3 bis 4 Stunden live aus meiner 1-Zimmer-Wohnung und es machte mir Spaß, die Typen vor laufender Kamera heiß zu machen. Auch meine finanziellen Sorgen lösten sich in Luft auf, denn tatsächlich verdiente ich damit gutes Geld.
Doch eines Tages änderte sich alles, als ein Zuschauer mich im Privatchat meiner Camshow fragte, ob er mich auch mal live treffen könne. 200 Euro wäre ihm dieses einstündige Abenteuer wert. 200 Euro in 1 Stunde? Für so viel Geld müsste ich knapp 4 Stunden vor der Sexcam arbeiten. Wenn es also noch „einfacher“ geht, warum nicht? Bei meinen Erotikcam-Sessions dachte ich mir sowieso häufig, dass echter Sex jetzt viel geiler wäre, als dass ich und der Zuschauer es sich jeweils alleine vor der Cam selbst besorgen.
Ich sagte also „Ja“ und wir vereinbarten im Chat ein Treffen. Er lebte etwas außerhalb von Berlin, fuhr aber für das Date in die Hauptstadt und mietete uns dort ein schickes Hotel. Wenige Stunden vor unserem Treffen war ich extrem aufgeregt. Es war eben doch etwas anderes, sich mit jemand Fremden für Sex gegen Bezahlung zu verabreden, als nur vor der Kamera heiß zu posen.
Das erste Mal als Studentin mit Sex Geld verdienen
Am Hotelzimmer angekommen, öffnete mir nach kurzem Klopfen ein hübscher, sympathisch wirkender Mann ende 30, der genau wie auf seinem Profilbild aussah. Wir plauderten kurz und er erklärte mir, wie begeistert er meine Cam-Shows die letzten Monate verfolgte und dass für ihn mit dem Sextreffen ein Traum wahr geworden sei. Ich fühlte mich geehrt und meine Aufregung war plötzlich wie verflogen. Ich war für diesen netten Kerl eine Art Superstar – und ich wollte ihm nun beweisen, dass er mich zurecht so anhimmelte.
Seine Wünsche schrieb er mir vorab, sodass ich genau wusste, was zu tun war. Ich entblätterte mich mit einer kurzen Striptease-Einlage und stand dann im von ihm gewünschten sexy Dessous, das ich auch häufig bei meinen Shows getragen hatte, auf dem Bett. Was dann folgte war einfach eine extrem versaute Stunde mit wildem Fummeln, Blowjob, Cunnilingus und zum Abschluss Sex in unterschiedlichsten Stellungen – mit glorreichem Finale im Doggy. Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich zeitgleich mit meinem Sexpartner zum Höhepunkt kam.
Danach noch etwas Small Talk und die Stunde war auch schon rum. Ich nahm den Umschlag mit den 200 Euro und verabschiedete mich. Erst als ich aus dem Hotel draußen war und nochmal in den Umschlag schaute, wurde mir klar: Ich bin soeben zur Nutte geworden.
Studentin Johanna geht weiter der Prostitution nach
Nach diesem Erlebnis war mir klar, dass ich fortan nicht mehr vor der Kamera, sondern nur noch als Prostituierte arbeiten wollte. Mehr Spaß, mehr Geld: die Argumente waren eindeutig. Mir war natürlich klar, dass der Job auch gewisse Gefahren mit sich bringt. Das Treffen im Hotel bin ich rückblickend viel zu naiv angegangen – was, wenn der Typ im Zimmer gewalttätig gewesen wäre?
Ich informierte mich daher ausgiebig über die Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern und tauschte mich auch mit der Hurenorganisation Hydra aus. Schließlich entschied ich mich dafür, im Bordell zu arbeiten. Dort gibt es Security für Ernstfälle und es kommen genug Kunden, ohne dass ich extra Geld für Werbung ausgeben muss.
Meine Wahl fiel auf einen kleinen Puff mit immer ca. 10 bis 15 Mädels in Hellersdorf – bewusst etwas außerhalb, damit die Wahrscheinlichkeit gering bleibt, dort jemandem von der Uni zu begegnen. Feste Arbeitstage als Hure habe ich nicht – die Uni geht immer noch vor –, aber meistens habe ich nach einem stressigen Lerntag so viel Lust auf Ablenkung und Sex, dass ich doch recht häufig dort anzutreffen bin. Ich habe Spaß und die Kolleginnen dort sind alle total nett, neben vielen Vollzeit-Prostituierten bietet hier auch noch eine andere Studentin Sex gegen Geld, mit der ich mich prima verstehe.
Gut möglich, dass ich auch nach dem Abschluss meines Studiums weiter ab und zu im Bordell arbeite – mir gefällts einfach.
*Name von der Redaktion geändert