Religion steht für viele Menschen nicht gerade für Sexyness. Während ein Großteil der katholischen Kirche mit den sexuellen Einschränkungen des Zölibats lebt, findet die herkömmliche Gemeinde scheinbar ziemlich viel Spaß am Sex. Das zumindest soll nun eine Studie aus Großbritannien herausbekommen haben. Ist es Zeit für den Kircheneintritt?
Internationale Studie enthüllt sündiges Liebesleben von religiösen Menschen
Gleich zwei Universitäten brauchte es, um eine Studie über das Sexleben von religiösen Briten mit über 15.000 Teilnehmern auf die Beine zu stellen: Religiösität, Sex-Häufigkeit und sexuelle Befriedigung – der Titel verrät gleich, worum es bei der schlüpfrigen Studie geht.
Insgesamt 11 Prozent der britischen Männer und 16 Prozent der britischen Frauen geben an, dass Religion für sie eine wichtige Rolle spielt. Damit bietet die Insel einen hervorragenden Ausgangspunkt für Sex-Forscher, denn Großbritannien ist trotz der hohen Religiosität in der Bevölkerung auch ein säkulares Land.
Sex ist in der britischen Gesellschaft nicht allzusehr verpönt, wie auch freizügige britische Stars wie Katie Price oder Erotikmodel Bonnie Locket immer wieder demonstrieren.
Nicht alle religiösen Menschen leben enthaltsam
Bisherige Studien haben die Forscher der Columbia University in New York und der University of Exeter neugierig gemacht: Wenn religiöse Menschen insgesamt weniger Sex haben – sind sie damit zufrieden?
Allen voran geht jedoch zunächst die Frage, ob religiöse Menschen tatsächlich weniger Sex haben. Und die Antwort enthält ein großes „Aber“: Denn insgesamt hat die Gruppe an religiösen Menschen zwar sehr wohl weniger Sex, doch das liegt vor allem an den Menschen, die in kompletter Enthaltsamkeit leben.
Die sexuellen Abstinenzler verzerren das tatsächliche Bild. Bei allen anderen Gläubigen zeigen sich nämlich keine starken Abweichungen im Sexualverhalten und es geht ähnlich häufig heiß her wie beim Rest der Bevölkerung.
Religiöse Frauen sind zufriedener mit ihrem Sexleben
Frauen, die ein erfülltes Sexleben wünschen, sollten sich überlegen, ob ein gottesfürchtiges Leben nicht auch ganz weltliche Vorteile mit sich bringt. Denn bei der Studie zeichnete sich eindeutig ab, dass religiöse Ehefrauen insgesamt mit ihrem Sexleben zufriedener waren als Ehefrauen, die nicht viel von Religion halten.
Und auch Promiskuität zahlt sich am Ende nicht aus: Frauen mit mehr als zehn Sexualpartnern beschreiben sich als sexuell unzufriedener als der Rest – mit Ausnahme der Frauen ganz ohne Sexualpartner.
Bei Männern hingegen macht es keinen Unterschied, ob sie gläubig sind oder nicht – oder wie viele Sexualpartner sie bereits hatten. Über die gesamte Studie hinweg zeigte sich stattdessen, dass die Häufigkeit beim Sex eine wichtige Rolle spielte.
Promiskuität macht unglücklich – Enthaltsamkeit aber auch
Dr. Peri-Rotem erklärt in einer Stellungnahme: „Das Verhältnis zwischen Sex-Häufigkeit und sexueller Zufriedenheit ist weder simpel noch geradlinig. Über alle Beziehungsarten hinweg, wird zu viel oder zu wenig Sex mit niedrigerer sexueller Zufriedenheit verbunden“.
Dementsprechend lässt sich vermuten, dass ein Optimum der Häufigkeit existiert. Was die ideale Häufigkeit für Sex ist, gibt er jedoch nicht bekannt.