Wie eine US-amerikanische Studie jüngst herausgefunden hat, führt täglicher Marihuana-Konsum bei Männern zum Schrumpfen der Hoden. Die Senkung der Testosteronwerte durch zu häufiges Kiffen hat zudem weitere gravierende Folgen.
Affen als Versuchskaninchen
Die Forscher der Oregon Health & Science University führten die Studie mit bis dato sehr potenten männlichen Rhesusaffen durch, indem sie den Tieren sieben Monate lang täglich eine Dosis THC in ihr Essen mischten. Zudem wurde die Dosis alle 70 Tage erhöht. Die Ergebnisse machten die Betreiber der Studie in der Fachzeitschrift Fertility and Sterility publik.
Regelmäßige Samenproben der Primaten ergaben eindeutig einen Zusammenhang von steigendem THC-Konsum und der Senkung des Testosteronspiegels sowie der Abnahme der Hodengröße um mehr als 50 Prozent. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2021 mit weiblichen Rhesusaffen deutete ebenfalls auf eine Abnahme der Fruchtbarkeit hin.
Auch hier gewannen die Wissenschaftler die Erkenntnis, dass, jede häufiger und hochdosierter die Aufnahme von THC in den Organismus war, desto größer erwiesen sich die messbaren Schäden des Fortpflanzungssystems.
Nebenwirkungen, mit denen nicht zu spaßen ist!
Angesichts der in den USA und weltweit steigenden Anzahl von Marihuana-Konsumenten weisen die Herausgeber der Studie besorgt auf die Konsequenzen von niedrigen Testosteronwerten hin.
So gibt der Hauptautor der Studie Jason Hedges auf der Website der Oregon Health & Science University zu bedenken: „Auch wenn Familienplanung für Teenager oder Männer Anfang 20 zumeist nicht im Vordergrund steht, sind die Langzeitfolgen von THC auf die Reproduktion von Männern noch unklar. Es ist gut möglich, dass THC dauerhafte Auswirkungen auf die Familienplanung im späteren Leben haben kann.“
Neben Einbüßen bei der Fruchtbarkeit wären zudem eine verringerte Libido, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und sogar ein Rückgang der Muskulatur möglich.
Weitere Studien erforderlich
Im Fazit ihrer Studie stellen die Forscher klar, dass in weiteren Untersuchungen festgestellt werden müsse, ob die Fruchtbarkeitsstörungen irreversibel oder umkehrbar sind, wenn es zu einer Abnahme bzw. Absetzung des THC-Konsums käme. Zudem müssten die Erkenntnisse auch anhand einer Kohortenstudie mit menschlichen Probanden validiert werden.