Die Dating-App Tinder geht neue Wege. Während bislang die Profilfotos der Frauen und Männer im Fokus der Partnerwahl standen, soll jetzt ein Blind-Date-Chat zu Treffern führen, die mehr auf den Charaktereigenschaften der Nutzer basieren.
Wie Tinder bis dato funktioniert
Wie bei vielen anderen Dating-Apps auch, spielt das Aussehen der Nutzer bei Tinder die entscheidende Rolle. Das schnelle Wischen nach links oder rechts ist geprägt von Oberflächlichkeit – sind doch hierbei in erster Linie die optischen Reize ausschlaggebend für das Zustandekommen eines Matches.
Der Blind-Date-Chat bei Tinder
Diesem Fokus auf die rein äußeren Werte will Tinder nun etwas entgegensetzen. Als Ergänzung zu den sogenannten Fast-Chat-Funktionen der Dating-App sollen die Nutzer ohne Kenntnis des Aussehens ihres Gegenübers ins Gespräch kommen, um so herauszufinden, ob sie auf einer Wellenlänge liegen.
Die Chat-Partner werden von Tinder vorab anhand ihrer Antworten auf einige gewitzte Fragen ermittelt. Wenn dann beide Gesprächsteilnehmer im Verlauf des Chats voneinander beeindruckt sind, können sie sich für ein Match entscheiden – dann erst werden das Profil und die Fotos des jeweils anderen freigeschaltet.
Testlauf mit positiver Resonanz
Im Rahmen eines ersten Tests konnte Tinder bereits ein gutes Feedback verbuchen. So führte der Blind-Date-Chat zu rund 40 Prozent mehr Matches als der klassische Chat mit Zugang zum Profil des Partners. In den USA ist die Funktion bereits verfügbar, für die kommenden Wochen ist der weltweite Einsatz geplant. In Deutschland soll es bereits Ende Februar losgehen.
Zielgruppe Generation Z
Tinder möchte mit der neuen Funktion insbesondere die Generation Z erreichen. Ist den 18-24-Jährigen laut einer Umfrage im Auftrag von Tinder unter 1000 Personen doch das Aussehen deutlich weniger wichtig (27 Prozent) als etwa ein gemeinsamer Nenner in Sachen Humor (51 Prozent).
Ein Fünftel aller Befragten hat das Kennenlernen via Blind-Date schon mal ausprobiert und fast die Hälfte wären bereit, auch dem Blind-Date-Chat bei Tinder beizuwohnen.
Kyle Miller, VP of Product Innovation bei Tinder, hat genau diese Zielgruppe im Blick: „Wir alle kennen aus Filmklassikern oder Serien diese Mischung aus Vorfreude und Aufregung, die ein Blind Date mit sich bringen kann. Mit unserer Blind-Date-Funktion ermöglichen wir diese Erfahrung auch der jungen Generation.“
Ein Blind-Date würde die Möglichkeit bieten, „mit der Persönlichkeit eines Menschen ins Gespräch zu kommen, noch bevor man ein tatsächliches Bild vor Augen hat. Das neue Blind-Date-Erlebnis bietet eine frische und überraschende Art der Interaktion und des Kennenlernens, die völlig neu für Tinder ist.“ Bisher war Tinder oft auch für die Suche nach Sex und One Night Stands bekannt.