Trichomonaden heißen die Übeltäter, welche der Schleimhäute in der Harnröhre und der Scheide langfristig schaden können. Die Parasiten sind leicht sexuell übertragbar und die Krankheit ist gefährlicher als bisher angenommen. Das fand eine neue Studie über die Trichomonaden heraus.
Trichomonaden verursachen typische Symptome von Geschlechtskrankheiten
Ein wenig Jucken, ein bisschen Brennen und weißer Ausfluss: Trichomonaden sorgen bei den Betroffenen für Beschwerden, die sich mit anderen Geschlechtskrankheiten überschneiden. Die Parasiten leben in der Harnröhre oder am Gebärmutterhals und sind durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragbar.
Bei Männern kann sich die Krankheit durch Schmerzen beim Urinieren oder Ejakulieren äußern. Aber auch dünner, weißer Ausfluss sowie generelle Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Eichel sind möglich.
Bei Frauen reichen die Symptome für Trichomonaden von vaginalem Ausfluss über Schmerzen und Juckreiz bis hin zu Schwellungen. Schmerzen beim Sex oder Urinieren sind nicht ungewöhnlich. Zusätzlich kann es zu unangenehmen Gerüchen im Genitalbereich kommen.
Einige Infektionen verlaufen aber auch ohne wahrnehmbare Symptome, doch das bedeutet lange keine Entwarnung. Selbst asymptomatische Verläufe der Krankheit können – neben der möglichen Infektion anderer Menschen – weitreichende Konsequenzen haben.
Fünfmal so hohes Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken
Eine Studie, bei der Forscher über 470.000 Testergebnisse aus gynäkologischen Untersuchungen der letzten 15 Jahre analysiert haben, stellt nun fest: Die Trichomonaden stehen auch im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs.
Bei den 1796 Frauen, bei welchen die Parasiten festgestellt wurden, war die Rate an Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen über fünfmal so hoch, wie bei Frauen, welche keine Trichomonaden hatten. Die Studie bezog hierfür Untersuchungen aus fünf verschiedenen Kontinenten ein.
Als Grund sieht Forschungsleiter Dr. Balász Hamar laut Mirror die angeschlagene Immunabwehr: „Es liegt daran, dass die Infektion eine Entzündung hervorruft und zu einer Lösung der oberen Zellschicht des Gebärmutterhalses führt, was eine hervorragende Grundlage für Erreger wie HPV bildet.“
HPV, Humane Papillomviren, sind der häufigste Verursacher von Gebärmutterhalskrebs. Obwohl es hierzulande eine Impfung gegen die Krankheit gibt, gilt sie weltweit bei Experten sogar als Epidemie. Selbst Rachenkrebs können sie durch Oralsex verursachen.
So können Trichomonaden in den Griff bekommen werden
In der Studie lag die Rate an von Trichomonaden betroffenen Frauen bei 1,8 Prozent. Dementsprechend ist anzunehmen, dass weltweit viele Millionen Menschen unter der Krankheit leiden und ebenfalls einem hohen Risiko an Gebärmutterhalskrebs ausgesetzt sind.
Immerhin gibt es für die Trichomonaden mittlerweile einen einfachen Bluttest, mit dem die Erreger nachgewiesen werden können. Anschließend können die Parasiten mit Antibiotika bekämpft werden. Dafür ist jedoch als allererstes der Gang zum Arzt nötig und ungeschützter Geschlechtsverkehr sollte bei Symptomen in jedem Fall vermieden werden.