Sie ist eine Frau mit Penis – und vielen männlichen Kunden. Die transsexuelle Sexarbeiterin LouLou L’Amour arbeitet als Escort vor allem in Berlin und Frankfurt, dreht aber auch Pornos und bietet heiße Erotikshows im Netz an.
Ihren Job macht sie nicht nur gerne, sie findet die Arbeit sogar wichtig für die Gesellschaft und den einzelnen Menschen. Sie ist sich auch sicher: Jeder Mann geht zu Sexarbeiterinnen.
Ärzte wiesen die transsexuelle LouLou L’Amour früher zurück
Schon als Kind wusste LouLou L’Amour, dass sie im falschen Körper steckte. Ihre Mutter nahm die Sorgen ihrer Tochter bzw. des damaligen Sohnes sehr ernst und suchte nach Unterstützung. Doch bei den Ärzten rannte die Mutter keine offenen Türen ein.
„In den 80er-Jahren war das schwierig, sie wurde weggeschickt“, erklärt LouLou L’Amour im Erobella-Interview. Zum Glück ließ sie sich davon nicht unterkriegen. LouLou L’Amour konnte mit Unterstützung ihrer Familie zu der Frau werden, die sie heute ist – weiblich, aber mit Penis.
LouLou L’Amour ist überzeugt: Jeder Mann geht zu Sexarbeiterinnen
Auf Instagram zeigt sie zwar nur wenig von ihrer Sexarbeit – heiße Bilder und Ausschnitte aus den Pornos von LouLou L’Amour gibt es eher auf Twitter und OnlyFans zu sehen – doch an Kundschaft mangelt es der deutschen TS-Escort nicht.
Das liegt vor allem daran, dass sie nicht wie jede andere Frau ist. „Wir sind spezielle Personen und das mögen auch viele Menschen und finden das auch interessant“, erklärt die Sexarbeiterin im Interview.
Ihrer Ansicht nach ist Sexarbeit sehr weit verbreitet: „Eigentlich geht jeder Mann zu Sexarbeiterinnen – jeder Mann. Auch wenn einer sagt, er würde nicht daran denken – gerade er geht.“
Sexarbeit ist wichtig für Gesellschaft und Individuum
Für die ehemalige Verwaltungsangestellte ist Sexarbeit dementsprechend nichts Verwerfliches, viele machen die Arbeit sehr gerne. „Es gibt so Leute, die möchten das und die finden das auch super, und man verdient auch Geld und es erfüllt einen“, erklärt sie. Aber dann gibt es auch die Stigmatisierung: „Das ist immer so eine Gratwanderung.“
Problematisch ist vor allem, dass sich Außenstehende immer auf die negativen Aspekte konzentrieren. „Zuhälterei, Menschenhandel, Drogenmilieu“, das alles gäbe es natürlich, aber es spiegle bei weitem nicht das ganze Spektrum der Sexarbeit wieder. LouLou L’Amour gibt zu bedenken: „Es gibt auch eine gute Seite und die gute Seite wird nicht beleuchtet.”
Durch Prostitution können Männer schließlich eine Befriedigung erlangen, die ihnen sonst vielleicht verwehrt bliebe. Hier ist in der Gesellschaft noch viel Aufklärungsarbeit gefragt: Außenstehende müssten erst einmal verstehen, dass Sexarbeit überhaupt nötig sei.
Transexuelle wie LouLou L’Amour haben einen besonderen Reiz
Ihre Arbeit sieht LouLou L’Amour als eine der wenigen Möglichkeiten für interessierte Menschen, auch transsexuelle Reize zu erkunden. „‚Sind Sie transsexuell oder haben Sie einen Penis in der Hose?‘ – Das würde ja keiner so fragen“, erklärt LouLou L‘Amour im Interview anschaulich.
TS-Escorts geben sich jedoch offen als solche aus. Der Neugier immer gerecht zu werden, sei jedoch nicht immer einfach. Bis zu 16 Kunden auf einmal hat LouLou L’Amour – zumindest online – bereits bedient: „Dann bist du aber auch kaputt!“
Deutsche Transsexuelle will ihr Leben lang Sexarbeiterin sein
Dementsprechend abwechslungsreich ist auch der Alltag der deutschen TS-Escortdame. LouLou L’Amour reist von Stadt zu Stadt, um immer wieder neue Kunden zu verführen. Allerdings warnt sie auch: „Man muss dafür auch ein Faible haben und das interessant finden.“
Tauschen würde sie ihren Job in keinem Fall – und auch an ein allzu frühes Ende ihrer Karriere als Allround Sexarbeiterin möchte LouLou L’Amour überhaupt nicht denken: „Ich mache den Job gerne. Warum sollte ich das aufgeben, was mir gefällt?“