Nachbarschaftspflege ist wichtig, keine Frage. Doch einige Deutsche verstehen darunter wohl etwas mehr, als nur den Hausflur zu wischen oder zum Kaffeetrinken einzuladen.
Denn wie eine neue Umfrage zeigt, pflegen einige der Befragten eine eher intimere Beziehung zu ihren Nachbarn. Wir haben die spannenden Ergebnisse.
Sex in der Nachbarschaft: Fast zehn Prozent treiben es wild
Mal schnell ein Werkzeug ausleihen, nach ein paar Eiern fragen oder um Hilfe beim Möbelschleppen bitten: Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn ist Gold wert. Und weil der Weg über den Flur oder durch den Garten so schön kurz ist, können die Nachbarn manchmal auch für andere Zwecke dienlich sein.
Das Do-it-yourself-Portal „myHomebook“ stellte nämlich anlässlich des „Tag der Nachbarschaft“ rund 1000 in Deutschland lebende Menschen zwischen 18 und 79 Jahren die Frage: „Hatten Sie schon einmal eine Affäre, Sex und/oder eine kurze heimliche Beziehung mit ihrem/ihrer Nachbarn(in)?“
| Gesamt | Männlich | Weiblich | |
| Anzahl Befragte | 1001 | 502 | 499 |
| Ja | 8,4 % | 9,8 % | 7,0 % |
| Nein | 88,9 % | 88,2 % | 89,6 % |
| Keine Angabe | 2,7 % | 2,0 % | 3,4 % |
Die Umfrageergebnisse sind erstaunlich. Denn fast zehn Prozent (8,4 %) der Befragten sind bereits mit ihren Nachbarn auf Tuchfühlung gegangen. Männer haben dabei die Nase vorn (9,8 %), obwohl eher Frauen mit dem Klischee behaftet sind, gern mal den netten Handwerker von nebenan zu verführen. Von den weiblichen Befragten hatten allerdings nur 7 % nachbarschaftliche Schäferstündchen.
Vor allem jüngere Menschen scheinen ihre sexuelle Gelüste gern in der Nachbarschaft zu stillen: Denn bei den 18 bis 39-Jährigen gaben sogar 12 % an, schon Sex mit Nachbarn gehabt zu haben.
Nachbarn beim Sex hören: Was tun bei Ruhestörung?
Sexgeräusche bei Nachbarn können hin und wieder für Unwohlsein sorgen, denn wenn es im Bett heiß hergeht, lassen sich Freudentöne manchmal nicht vermeiden. In diesem Fall kann selbst für Abhilfe gesorgt werden: Fenster schließen, Kopfhörer aufsetzen, am besten mit Noise-Cancelling. Denn laut Thomas Pliester, Fachanwalt für Immobilien- und Mietrecht, gelten Geräusche beim Sex als „ganz normaler Lärm“.
Sexlaute sind also nicht anders zu bewerten als laute Musik oder eine Waschmaschine, die die Zimmerlautstärke überschreitet. „Lärm wird nicht in irgendeiner Weise moralisiert, es gibt also keinen ‚guten‘ oder ‚schlechten‘ Lärm“, bestätigt der Fachanwalt.
Bei einer Lärmbelästigung durch Nachbarn hilft es, zunächst das Gespräch zu suchen oder, falls das nicht hilft, ein Lärmprotokoll zu führen. Bei regelmäßiger und anhaltender Belästigung kann auch der Vermieter kontaktiert und eventuell die Miete gemindert werden. Im Härtefall ist das Ordnungsamt oder die Polizei zuständig.
Aber bevor es so weit kommt, ist doch eher die Devise: „Lieber mitmachen statt anzeigen“, oder?
