Laut einer neuen Studie aus den USA sollen Vibratoren eine positive Wirkung auf die Gesundheit von Frauen haben. Die auf dem diesjährigen Treffen der American Urological Association (AUA) in New Orleans vorgestellten Forschungsergebnisse basieren auf der Untersuchung von 558 wissenschaftlichen Artikeln zu diesem Thema.
Der Vibrator als Helfer in der Not
Dabei kam zutage, dass die häufige Verwendung von Sextoys wie Vibratoren zu einer Verbesserung der Harninkontinenz und der Beckenbodenmuskelkraft sowie der Linderung von Vulvaschmerzen führe. Ein gutes Argument, um mit dem negativen Stigma und den Vorurteilen gegenüber Vibtatoren aufzuräumen.
Die Qual der Wahl bei Vibratoren
Die Herausgeberin der Studie, Dr. Alexandra Dubinskaya vom Cedar-Sinai Medical Center, stellt zudem eine grundsätzlich positive Einstellungen zur Verwendung von Vibratoren bei Frauen fest. Auch gäbe es die Bereitschaft, qualitativ hochwertige Vibratoren von medizinischen Anbietern zu verwenden.
Zudem müsse man die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Vibratoren auf dem Markt im Blick haben. Dazu gehören die Geschwindigkeit und Intensität der Vibration sowie die Art der Anwendung – also, ob die sexuellen Hilfsmittel vaginal oder extern zum Einsatz kommen.
Nachholbedarf in Sachen Liebe
Bei manchen Gynäkologen-Kollegen sehe die Forscherin aber noch Nachholbedarf hinsichtlich der Aufklärung, wie er in Gesprächen mit Frauen über ihre genitale und sexuelle Gesundheit erfahren habe. Gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek sagte Dubinskaya: „Viele haben mir berichtet, dass kein Arzt jemals mit ihnen über ihr Sexualleben oder ihre sexuellen Solo-Erfahrungen gesprochen hat.“
Für Dubinskaya ist die Forschung aber damit noch lange nicht abgeschlossen: „Ich glaube, dass es viele andere Vorteile der Verwendung von Vibratoren gibt, die wir wahrscheinlich noch nicht kennen.“
Sextoy auf Rezept
Eine ärztliche Empfehlung von bestimmten Sextoys als Behandlung sollte daher künftig nicht mehr ausgeschlossen sein, wenn zum Beispiel die Muskeln oder das Bindegewebe des Beckens beschädigt sind oder der Bereich geschwächt oder verletzt ist.
Dafür müssten medizinische Dienstleister wie die Gynäkologie, Urologie, weibliche Beckenmedizin und die rekonstruktive Chirurgie mit ins Boot geholt werden. Dubinskaya ist überzeugt: „Ich glaube, dass all dies möglich ist, da wir gerade dabei sind, die Diskussion über die sexuelle Gesundheit von Frauen zu normalisieren.“