Jeder tut es, manche sogar täglich! Doch weil nur selten jemand darüber redet, wie oft er masturbiert, findet man selten einen Anhaltspunkt, wie viel davon eigentlich normal ist. Wir lüften das Geheimnis, wie oft Männer und Frauen der Selbstbefriedigung nachgehen und klären, wann es zu viel des Guten wird.
So oft masturbieren Frauen und Männer: Das Wichtigste auf einen Blick
- Mehrmals pro Woche: 69 Prozent der Männer onanieren mehrmals pro Woche, bei den Frauen sind es nur 9 Prozent.
- Frauen masturbieren insgesamt seltener: Unter den Frauen besorgen es sich 24 Prozent nie selbst, bei den Männern nur 12 Prozent.
- Alter beeinflusst Masturbation: Am höchsten ist die Aktivität in Sachen Solo-Sex bei 18-24-Jährigen, am niedrigsten bei über 55-Jährigen.
- Gesundheitliche Auswirkungen: Auch häufiger Solo-Sex verursacht keine körperlichen Schäden.
- Grenzen und Sucht: Exzessive Masturbation kann Suchtverhalten und zwischenmenschliche Probleme verursachen.
Wie oft machen es sich Männer in Deutschland selbst?
Die einen legen täglich Hand an, die anderen seltener als einmal die Woche. Die Zahlen verschiedener Umfragen liegen hier so weit auseinander, dass es schwer zu sagen ist, wie oft Männer oder Frauen im Durchschnitt masturbieren. Außerdem führt wohl kaum jemand wirklich eine Strichliste, wie oft er es sich selbst macht.
Es gibt jedoch einige Hinweise darauf, wie häufig Menschen ungefähr masturbieren. Eine Umfrage zeigte beispielsweise, dass nur 15 Prozent der Männer in Deutschland seltener als einmal pro Woche masturbieren. Demgegenüber stehen 28 Prozent, die sogar täglich onanieren. Und nach oben ist alles offen: Fast jeder zehnte Mann soll sich sogar mehrmals am Tag einen von der Palme wedeln. Ganze 69 % masturbieren einmal oder häufiger pro Woche.
Andere Daten aus dem Jahr 2016 machen etwas konservativere Angaben. Demnach vergnügen sich 32 Prozent der Männer mehrmals wöchentlich ganz ohne Partner. Allerdings machen es sich laut dieser Studie ganze 12 Prozent niemals selbst.
Frauen masturbieren wesentlich seltener als Männer
Frauen sind zurückhaltender: Nur 9 % beschäftigen sich laut YouGov Umfrage mehrmals pro Woche mit Solo-Sex. 24 % befriedigen sich sogar nie selbst. Die Prozentzahl liegt doppelt so hoch wie bei den Männern, die nie onanieren.
Der Unterschied ist sogar so groß, dass der Sextoy-Hersteller Womanizer den „International Equal Masturbation Day“, also einen Tag zur gleichberechtigten Selbstbefriedigung, ausgerufen hat. In seinen Umfragen hat der Sextoy-Hersteller nämlich ebenfalls herausgefunden, dass Frauen noch lange nicht so häufig masturbieren wie Männer.
Den 166 Mal, die sich deutsche Männer im Jahr selbstbefriedigen, standen 2023 nur 70 Mal Selbstbefriedigung bei Frauen gegenüber, zitiert der Focus aus der Studie von Womanizer. Das ergibt in Deutschland einen Masturbation-Gap von 57,7 %.
Mit 55 Jahren werden viele Deutsche enthaltsamer
Häufig oder sogar jeden Tag zu masturbieren ist allerdings auch eine Frage des Alters. Gerade in jungen Jahren ist der Sexualtrieb besonders hoch. Eine Umfrage von Stern und YouGov hat aufgedeckt, dass zwischen 18 und 24 Jahren mit etwa 13 Prozent am meisten Männer und Frauen täglich masturbieren. Ab 55 Jahren macht es hingegen niemand mehr täglich – ein Viertel lebt dann sogar ganz enthaltsam.
Deutsche legen häufiger als Franzosen Hand an
Mit seinem Masturbation-Gap liegt Deutschland im internationalen Vergleich der Studie im Mittelfeld. In den USA masturbieren Frauen hingegen wesentlich öfter, nämlich 90 Mal im Jahr. Französinnen liegen jedoch weit hinten im Feld. Unsere westlichen Nachbarinnen befriedigen sich nur 66 mal im Jahr.
Der japanische Sextoy-Hersteller Tenga bescheinigt den Franzosen über beide Geschlechter hinweg eine geringe Begeisterung an der Selbstbefriedigung. Während in den USA und Großbritannien laut einer Umfrage sogar beinahe zwei Drittel der Menschen mindestens wöchentlich Hand anlegen und es in Deutschland und Spanien knapp über die Hälfte einmal die Woche machen, befriedigen sich lediglich 49 Prozent der Franzosen wöchentlich selbst. Nur in China und Korea wird noch weniger aktive Selbstliebe betrieben.
Ist jeden Tag masturbieren schädlich?
Sind vielleicht gesundheitliche Vorbehalte der Grund dafür, dass es an einigen Orten der Welt weniger Selbstbefriedigung gibt? Schließlich galt die Selbstliebe auch hierzulande lange als verpönt. Einige Klischees halten sich bis heute: Zu viel Selbstbefriedigung könne blind und dumm machen oder setze schnelleren Haarausfall in Gange.
Doch nichts könnte ferner von der Wahrheit sein. Bereits Ende des letzten Jahrhunderts stellten Forscher fest, dass Menschen mit mehr Orgasmen eine geringere Sterblichkeit aufweisen. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass Sex gut für die allgemeine Gesundheit ist.
Und auch die Lust verdirbt der Solo-Sex nicht. Im Gegenteil: Selbstbefriedigung treibt bei Männern den Testosteronspiegel hoch und macht Lust auf mehr – auch gerne zu zweit!
Wer für die tägliche Masturbation das Okay eines Arztes braucht, wird ebenfalls fündig. Dr. Frank Friedersdorff, Urologe an der Berliner Charité, verrät der Bild: „Wenn man dreimal am Tag onanieren will, ist das auch okay. Man kann da nichts kaputt machen.“
Wie oft man masturbieren sollte, ist also nicht festgeschrieben. Meist entdecken Männer und Frauen selbst ihre Grenzen: Besonders, wenn kein Gleitgel zu Hilfe genommen wird, kann es schnell unangenehm werden.
Wenn es zur Sucht wird, ist es zu viel Selbstbefriedigung
Allerdings erklärt der Experte auch, dass es irgendwann doch zu viel werden kann. Spätestens wenn man täglich im zweistelligen Bereich masturbiert, sollte man sich Gedanken machen.
Von zu viel Selbstbefriedigung reden Experten dann, wenn das häufige Onanieren den Alltag beeinflusst. Dazu gehören Verspätungen, verpasste Termine und eine Unlust auf andere Aktivitäten. Eine Masturbationssucht kann so allmählich zur Vereinsamung führen.
Wenn der Solo-Sex dem Liebesspiel in der Beziehung gegenüber bevorzugt wird und der eigene Partner darunter leidet, kann man ebenfalls davon ausgehen, dass eine Sucht oder ähnliche Störung vorliegt. Diese sollte mit einem Sexualtherapeuten abgeklärt werden.
Wie oft masturbieren ist gesund?
Die Frage, wann Selbstbefriedigung schädlich ist, wäre damit geklärt. Doch ist ein gutes Maß Selbstbefriedigung ansonsten vielleicht sogar gesund? Tatsächlich gibt es Hinweise darauf.
Einerseits baut man beim Onanieren Stress ab – und das ist definitiv gesund und häufig auch nötig. Außerdem ist auch die Solo-Session als Bettsport zu verstehen: 150 Kalorien verbrennt der Mann beim Orgasmus. Bei einer Frau sind es sogar 300 Kalorien. Vor allem, wer bis zum Höhepunkt masturbiert, hält sich also fit.
Forscher haben außerdem festgestellt, dass regelmäßige Ejakulation beim Mann gegen Prostatakrebs vorbeugen kann. Außerdem hilft es bei der Erneuerung des Spermas. „Sperma wird normalerweise nach drei, vier Tagen schlecht“, erklärt der britische Evolutionsbiologe Robin Baker gegenüber Meanshealth. Ein Samenerguss helfe, das Sperma frisch zu halten.
Bei Frauen zeigen sich ebenfalls positive Effekte. So legt eine Studie nahe, dass Frauen, die sich häufiger an Klitoris und Vagina verwöhnt haben, generell auch beim Sex eher zu Orgasmen kommen.
Jeden Tag zu onanieren ist völlig okay
Insgesamt spricht also vieles für regelmäßige Selbstbefriedigung. Um zu oft zu masturbieren, muss man hingegen schon sehr aktiv sein. Der eigene Körper wird einem meist mitteilen, wenn dieser Punkt erreicht ist.
Es gibt daher keine allgemeinen Vorschriften zur Häufigkeit der Selbstliebe. Weder, wie oft man masturbieren sollte, noch, wie oft man in der Woche oder am Tag masturbieren darf, ist in Stein gemeißelt. Hauptsache ist, dass es Spaß macht und nicht zum Zwang wird.