Wie oft Sex in der Partnerschaft normal ist, ist wohl reine Definitionssache. Klar, denn jeder Mensch hat einen anderen Sexdrive und die Libido ist anfällig für Veränderungen. Während der monatliche obligatorische Beischlaf in der jahrzehntelangen Ehe als normal gilt, landen frisch verliebte Paare meist deutlich häufiger in der Kiste. Wir verraten, wie oft die Deutschen laut Statistik Sex haben und wie viel Matratzensport gesund ist.
Wie oft Sex ist normal? Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Deutsche zwischen 18 und 35 Jahren haben durchschnittlich fünfmal im Monat Sex, zwischen 36 und 55 nur noch viermal.
- 24 Prozent der deutschen Paare haben mehrmals wöchentlich Sex, bei den Singles sind es nur 8 % (ganze 44 % von ihnen sind sogar gar nicht sexuell aktiv)
- Einmal wöchentlich Sex ist normal, um eine glückliche Beziehung zu führen.
- Nur 19 Prozent der verheirateten Paare haben mehrmals in der Woche Sex.
Wie oft haben die Deutschen Sex?
Laut einer Studie (2019) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben deutsche Frauen und Männer zwischen 18 und 35 Jahren im Durchschnitt circa fünfmal pro Monat Sex – zwischen 36 und 55 Jahren sind es „nur“ noch etwa viermal.
Wie steht die Lust der Deutschen im Ländervergleich da? Die letzte repräsentative Studie zu der Frage wurde 2007 von Durex durchgeführt und ergab, dass Griechenland Sex-Europameister ist und Deutschland eher im Mittelfeld liegt und kommt mit Spanien und Österreich auf 2,2 Liebesakte in der Woche.
Je oller, umso doller? In diesem Alter haben Menschen am meisten Sex
Stimmt das Klischee, dass Menschen im Alter mehr Sex haben? Ja, denn ab 50 Jahren nimmt die sexuelle Aktivität tatsächlich wieder zu. Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität von Indiana ergab, dass junge Paare zwischen 18 und 29 Jahren durchschnittlich 2,15 Mal in der Woche Sex haben. Bei den Paaren zwischen 30 und 49 herrscht hingegen eher Flaute im Bett. Hier rappelt es nur noch 1,65 Mal wöchentlich. Den Tiefpunkt erreichen Paare über 40 mit 1,33 Mal Sex pro Woche – bevor es ab 50 wieder steil bergauf geht. Ab diesem Altern geneißen Paare wieder häufiger das Liebesspiel.
Warum? Mit 50 Jahren sind die Karrierepläne abgeschlossen, Kinder sind meist aus dem Haus und die meisten Paare sind angekommen. Ihr Sexleben hat sich eingegroovt und sie nehmen sich wieder mehr Zeit füreinander.
Wie oft haben Paare normalerweise Sex?
Laut einer ElitePartner-Umfrage haben 24 Prozent der deutschen Paare mehrmals wöchentlich Sex – 19 Prozent mindestens einmal. Klingt nach viel Aktivität in deutschen Betten, allerdings haben 14 Prozent seltener als einmal monatlich Sex und 10 Prozent haben überhaupt keinen.
Jeder hat sich schon mal die Frage gestellt, ob die eigene Sex-Quantität ausreicht oder ob mehr (oder weniger) normal wäre. Fakt ist, dass die Häufigkeit von Sex nichts über die Qualität der Partnerschaft oder Ehe aussagt. Verlangensunterschiede sind normal und kein Grund zur Sorge, wenn sie die Beziehung nicht belasten. Die US-amerikanischen Psychologin Amy Muise von der University of Toronto fand in ihrer Studie heraus, dass einmal in der Woche Sex ausreicht, um eine glückliche Beziehung zu führen.
Wer sich einmal in der Woche Zeit für Leidenschaft und Intimität mit seinem Partner nimmt, ist zufriedener. Wer weniger Sex hat, ist laut Studie auch weniger zufrieden in seiner Partnerschaft. Aber bei höherer Sexfrequenz steigt das Niveau an Zufriedenheit nicht.
Sexwütige Singles? Von wegen
Dass Singles ein ausuferndes und abenteuerliches Sexleben haben, ist ein Mythos, wie die Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf beweist: 77 Prozent der 5000 befragten Singles hatten zum Zeitraum der Befragungen in den vergangenen vier Wochen keinen Sex gehabt. Das betraf mehr Frauen (85 Prozent) als Männer (68 Prozent).
Die Elite-Partner-Umfrage ist noch konkreter: 52 Prozent der befragten Single-Frauen und 37 Prozent der Single-Männer gaben an, sogar gar keinen Sex zu haben. 19 Prozent der befragten Frauen und 22 Prozent der Männer haben nur vereinzelt sexuelle Begegnungen. Immerhin hat jeder dritte Single mindestens einmal im Monat Sex und 8 % genießen sogar mehrmals pro Woche den Liebesakt.
Ein Grund für schlechte Stimmung? Nicht unbedingt, wie der Sexreport 2019 von Amorelie zeigt, in dem 37 Prozent der Singles angaben, dass sie mit ihrem Liebesleben zufrieden bis sehr zufrieden sind. 42 Prozent würden ihr Sexleben sogar als abwechslungsreich beschreiben. Laut der Amorelie-Umfrage haben 50 Prozent der befragten Single-Frauen und -Männer mehrmals pro Monat Sex.
Sexualität in der Ehe: So oft geht’s im Ehebett zur Sache
Verliebt, verlobt, verheiratet: Was sagt der Beziehungsstatus über die Häufigkeit der Liebesakte von Paaren aus und ist die Ehe ein Lustkiller, die zum Libidoverlust führt? Eine Parship-Umfrage hat die Antworten: Nur 19 Prozent der verheirateten Paare haben mehrmals wöchentlich Sex – bei unverheirateten Paaren sind es 39 Prozent! 27 Prozent der Pärchen mit Trauschein schlafen zwei- bis dreimal wöchentlich miteinander. Im Vergleich sind es bei den unverheirateten Paaren 36 Prozent, die es mehrmals in der Woche krachen lassen (53 Prozent mehrmals monatlich). Bei verheirateten Paaren landen nur 23 Prozent mehrmals wöchentlich im Bett (41 Prozent mehrmals monatlich).
Jetzt ist klar: Verheiratete Paare haben deutlich weniger Sex als unverheiratete Paare. Die Ehe beeinflusst also, wie oft Paare Beischlaf miteinander genießen. Ein Grund dafür könnte sein, dass Paare nach der intensiven Verliebtheitsphase heiraten und die Lust auf Sex miteinander ohnehin weniger wird.
Wie oft im Durchschnitt haben Eltern Sex?
Elternsein ist ein ziemlich langer Zeitraum und während Paare kurz nach der Geburt wenig bis gar keinen Sex haben, nimmt die Lust und das Sexlevel mit zunehmenden Alter und Selbstständigkeit des Nachwuchses wieder zu. Das Magazin Eltern gab eine Studie in Auftrag und die Ergebnisse sind wenig überraschend: 81 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass sie, bevor sie Kinder hatten, mindestens einmal in der Woche Sex hatten – 44 Prozent haben ein- oder zweimal pro Woche miteinander geschlafen und 37 Prozent sogar noch öfter. Besonders aktiv waren junge Paare zwischen 16 und 29, denn fast die Hälfte von ihnen hatte bis zu dreimal Sex in der Woche.
39 Prozent der Paare mit Kindern gaben an, dass sie etwa zweimal im Monat Sex miteinander hätten – 32 Prozent von ihnen „kommen“ immerhin auf ein- bis zweimal pro Woche. Aber nur 13 Prozent haben mehrmals die Woche Zeit für intensive Zweisamkeit. Kein Wunder, denn Babys und Kleinkinder stellen den Alltag mächtig auf den Kopf. Für mehr Sex sorgt laut Studie die gemeinsame und gleichberechtigte Care und Hausarbeit der Paare. Elternpaare, die sich die Verantwortung teilen, haben mehr Zeit und Lust auf Sex und die scheinen sie auch zu nutzen.
Wie oft Sex ist gesund?
Grundsätzlich ist so viel Sex gesund, wie sich gut und lustvoll anfühlt – für beide Sexpartner. Berücksichtigt man Verlangensunterschiede in einer Beziehung, gilt einmal wöchentlich als gesundes Maß für die mentale Zufriedenheit in einer Partnerschaft. Sex ist ein Grundbedürfnis und das kann nicht pauschalisiert werden. Wie oft Sex am Tag, in der Woche, im Monat oder im Jahr gesund ist, hängt vom individuellen Sexdrive – der Libido – ab. By the way: Es gibt viele Arten von Sex, die genussvoll sind und Spaß machen.
Wollen ist allerdings nicht gleich können, wie vor allem Männer wissen. Wie oft ein Mann am Tag Sex haben kann, steht oft nicht im Verhältnis zur Lust auf selbigen. Zumindest nicht, wenn wir vom penetrativen Sex ausgehen, bei dem der Penis steif sein muss. Den Sex-Weltrekord hält übrigens ein 34-jähriger Mann aus Singapur. Er hat innerhalb von 24 Stunden mit 57 Frauen Sex gehabt – ohne medizinische Hilfsmittel wie Viagra und Co. Den längsten Sex hatten Mae West und ihr Liebhaber Ted. Satte 15 Stunden soll das Liebesspiel der beiden gedauert haben.
Das Sexpensum ist ungesund, wenn es den Alltag, die Beziehung und das Sozialleben beeinflusst und der eigene Körper deutliche Signale sendet – dann liegt womöglich eine Sexsucht vor. Das gilt auch, wenn man nur noch durch Pornos erregt werden kann oder immer extreme Praktiken benötigt, um auf Touren zu kommen. Eine Sexualtherapie oder -beratung kann helfen, ein gesundes Liebesleben zu führen.
Wie oft wollen Frauen und Männer Sex?
Wie oft wollen Frauen Sex, wie oft Männer? Eine Studie von Sozialpsychologen der Universität des Saarlandes ergab, dass Männer zwar eine stärkere sexuelle Motivation haben als Frauen, aber viele Frauen mehr Lust aufs Liebesspiel haben als viele Männer.
24 bis 29 Prozent der Frauen sind sexuell motivierter als der Durchschnittsmann. Wer wie viel Sex will und ihn auch tatsächlich hat, hängt nicht nur vom biologischen Geschlecht, sondern auch von genetischen und sozialen Faktoren ab.