Studenten müssen den Gürtel immer enger schnallen. Bei steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten kommen viele nicht ohne einen Nebenjob aus. Die Uni Oldenburg unterstützt mit einem Workshop nun sogar Studenten, die in die Sexarbeit einsteigen wollen, um während des Studiums finanziell unabhängig zu bleiben.
Uni-Workshop berät beim Einstieg in die Sexarbeit
Obwohl der Workshoptitel „How to Sell Sex Online (Fast)“ in Anlehnung an einen bekannten Netflix-Blockbuster beinahe scherzhaft klingt, ist es den Veranstaltern offensichtlich ein ernsthaftes Anliegen. „Von Anforderungen zum Setup bis hin zum Thema Steuern und rechtliche Fragen“ soll der Workshop Studenten dabei helfen, in die Online-Sexarbeit einzusteigen.
Sich selbst bezeichnen die Organisatoren als Feministen, schließlich ist auch Prostitution ein gewöhnlicher Beruf, der Frauen die finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht – besonders, wenn er rechtlich sauber ausgeführt wird.
Und dafür braucht es gar nicht viel, wie nicht nur der Veranstaltungstitel suggeriert. Offenbar kann das Nötigste für den Einstieg in die Online-Sexarbeit wirklich schnell geklärt werden. Nur zwei Stunden dauert die Veranstaltung des Feministischen Referats.
OnlyFans Creator übernimmt Leitung von Sexarbeit-Workshop
Einen Sexarbeit-Workshop mit Jura-Professoren sollten die Studenten allerdings nicht erwarten. Die Veranstaltung wird nämlich nicht von einem gewöhnlichen Lehrbeauftragten geleitet, sondern von Hendrik, einer Person mit Erfahrungen aus erster Hand. Hendrik ist selbst seit 15 Jahren Content Creator und hat reichlich Erfahrung mit OnlyFans und Co.
In dem Workshop geht es um die Definition von Pornografie und „allem, was damit einhergeht“. Passend zum Feministischen Referat: Besonders auf die queere Perspektive soll dabei Wert gelegt werden.
Uni Oldenburg trifft Kritik
Während die einen den Sexarbeit-Workshop als emanzipatorisch feiern, hagelt es natürlich von anderer Seite viel Kritik. Die Welt etwa macht auf zahlreiche Stimmen von ehemaligen Prostituierten aufmerksam, welche die weniger emanzipatorischen Gefahren von Prostitution nur allzu gut kennen.
Die Zeitung nennt das Ganze eine „Verherrlichung der ‚Sexarbeit‘ als lässige und feministische Möglichkeit, Geld zu verdienen und dabei gleichzeitig den meist männlichen Kunden das Geld abzunehmen.“
Bleibt abzuwarten, wie viele Studenten der Einladung zum Workshop am 12. Januar 2024 folgen werden.